Barajas-Katastrophe

Video vom Spanair-Unglück in Madrid aufgetaucht

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Am 20. August stürzte eine Spanair-Maschine in Madrid ab. 154 Menschen kamen ums Leben. Nun ist das Video aufgetaucht.

Knapp vier Wochen nach der Flugzeugkatastrophe auf dem Airport Barajas in Madrid hat die spanische Zeitung "El País" am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe die ersten Filmaufnahmen des Unglücks veröffentlicht. In dem rund einminütigen Video ist zu sehen, wie die Maschine abhebt, kurz darauf abstürzt und sich in einen Feuerball verwandelt.

Kamera der Flughafen-Behörde
Die Aufnahmen stammen nach Angaben des Blattes von den Kameras der Flughafenbehörde AENA. Zu hören ist auch der erste Notruf des Towers: "Es hat auf Piste 36 einen Unfall gegeben. Wir sehen Feuer und Rauch", sagt eine aufgeregte Frauenstimme.

Bei dem Absturz der Spanair-Maschine auf dem Madrider Großflughafen Barajas waren am 20. August 154 Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden.

Krise in der Kommission
Die Veröffentlichung immer neuer vertraulicher Details über die Flugzeugkatastrophe in Madrid hat die Kommission zur Ermittlung der Unglücksursache in eine Krise gestürzt. Der Vertreter der Piloten in dem Gremium trat nach Presseberichten vom Freitag aus Protest darüber zurück, dass den Medien ständig Informationen über die Ergebnisse der Ermittler zugespielt würden.

Aus demselben Grund hatten sich bereits zuvor zwei andere Gutachter des Pilotenverbandes aus der Kommission zurückgezogen. Die eigentlich für den diesen Freitag vorgesehene Veröffentlichung des vorläufigen Ermittlungsberichts werde sich nun bis kommende Woche verzögern, meldete der Rundfunk.

Schock für Hintebliebene
Die Veröffentlichung vertraulicher Aufnahmen und von Tonmitschnitten des Unglücks hat Proteste der Hinterbliebenen ausgelöst. "Wir bitten die Medien, unseren Schmerz zu respektieren. Welche Notwendigkeit gab es, diese Bilder zu zeigen?", kritisierte am Freitag der Vorsitzende des Opferverbandes, Federico Sosa. "Diese Aufnahmen sind verletzend", sagte Fernanda Palomino, die ihre Schwägerin bei dem Unglück verlor. Der zuständige Richter leitete Ermittlungen ein. Er will herausfinden, wer der Presse das Material aus der Untersuchungskommission zugespielt hat.

Co-Pilot steuerte Maschine
Bei der Flugzeugkatastrophe in Madrid hat nach einem Expertenbericht der Co-Pilot die Unglücksmaschine der spanischen Gesellschaft Spanair gesteuert. Dies gehe aus den Auswertungen der Flugschreiber des abgestürzten Jets vom Typ MD-82 hervor, berichtete die Zeitung "El País" am Donnerstag.

Nach einem vorläufigen Bericht einer Ermittlungskommission stammten die Daten auf den Flugschreibern vom zweiten Bordcomputer der Maschine. Dies bedeute, dass der Co-Pilot die Maschine gestartet habe. Beim Absturz des Spanair-Jets auf dem Madrider Flughafen waren am 20. August 154 Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden.

Fotos: (c) Reuters

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