Die außergewöhnlich früh im Jahr ausgebrochenen Buschbrände im Süden Australiens sind nach Ansicht von Experten zum großen Teil von Brandstiftern gelegt worden. Hitze und starker Wind hatten die Ausbreitung der Flammen am Wochenende begünstigt.
In den Randgebieten Sydneys waren bei insgesamt etwa 50 Buschfeuern mindestens sechs Häuser zerstört worden. In vier Ortschaften rund um die Millionenstadt mussten hunderte Familien in Sicherheit gebracht werden. Mehr als 130.000 Häuser waren im Bundesstaat Neu Süd-Wales am Wochenende von der Stromversorgung abgeschnitten. Die meisten hatten auch am Montag noch keine Elektrizität.
Heißester August seit langem
"Einen solchen Tag haben wir im September noch nie gehabt", sagte der Feuerwehrmann Phil Koperberg. "Der Wind hatte fast die ganze Zeit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern. Das machte die Brandbekämpfung sehr schwer."
Am Montag schwelten noch 30 Feuer, wurden aber langsam schwächer. Tausende freiwilliger Feuerwehrleute versuchten die Flammen einzudämmen.
Bis zu 15 Jahre Haft für Brandstiftung
"Eine große Zahl der Brände wurden gelegt", sagte Koperberg. Sollten die Brandstifter gefasst werden, drohen ihnen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Die Leute hätten die schwierigen Wetterbedingungen ausgenutzt, sagte Koperberg. Australien erlebt derzeit den heißesten und trockensten August seit langer Zeit.
Allerdings schlug das Wetter am Sonntag um. "Das hat uns geholfen, die meisten Brände unter Kontrolle zu bringen", sagte Feuerwehr-Sprecher Cameron Wade. Er rechnete mit einer sehr schwierigen Saison. Eine Dürre wie diese habe es seit einer Generation nicht gegeben. Sie mache den Wald an der Ostküste, wo die meisten Australier leben, zu einem Pulverfass.
Gewöhnlich dauert die Feuersaison in Australien etwa von November bis Februar. Die Flammen fressen sich in Australien jedes Jahr durch tausende Hektar Land.