Familiendrama?
Vier Leichen in Berliner Wohnung gefunden!
04.12.2006
In einer Wohnung im Berliner Bezirk Marzahn sind am Montag vier Tote gefunden worden. Die Polizei hat nun einen Abschiedsbrief gefunden.
Bei einem Familiendrama in Berlin sind vier Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelt es sich um eine 53 Jahre alte Frau, ihre zwei schwerbehinderten erwachsenen Kinder - einen Sohn (34) und eine Tochter (22) - sowie einen Mann, der wahrscheinlich der Lebensgefährte der Mutter war. Die Leichen wurden nach Polizeiangaben am Montagvormittag in ihrer Wohnung im Stadtteil Marzahn entdeckt.
Die Ermittler fanden einen Abschiedsbrief. "Wer ihn geschrieben hat, steht noch nicht fest", sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. Auch zum Inhalt des Schreibens könne noch nichts mitgeteilt werden.
Die Mordkommission ermittelt. Der Ablauf der Tat stand noch nicht fest. Den Rettern habe sich beim Betreten der Wohnung "ein grausiges Bild" geboten, sagte der Sprecher. Die Todesursache sei aber äußerlich nicht zu erkennen. Es gebe keine Hinweise auf einen Fremdtäter. Die Obduktion der Opfer sollte noch am Montag beginnen. Mit Ergebnissen sei nicht vor Dienstag zu rechnen. Alter und Identität des vierten Opfers waren noch nicht geklärt.
Die Familie wohnte gemeinsam in einer Vier-Zimmer-Wohnung. Nach Angaben von Anrainern ist die Gegend eher ruhig, der sechsgeschossige Plattenbau in der Wittenberger Straße macht einen gepflegten Eindruck. Die Wohnung liegt im dritten Stock, an den Balkonfenstern ist Weihnachtsdekoration zu sehen. Marzahn liegt am östlichen Stadtrand Berlins und ist von Plattenbauten geprägt. Bei den Opfern handelt es sich um Deutsche.
Nach Polizeiangaben waren die beiden erwachsenen Kinder in der Früh nicht wie erwartet zu einem Behandlungstermin erschienen, was die Suche in Gang gebracht hatte. Die Feuerwehr brach die Wohnung auf. Nach Angaben eines Nachbarn arbeiteten beide Kinder in einer Behindertenwerkstatt. Die Familie schilderte er als nett und freundlich. Der 34-Jährige und die 22-Jährige seien jeden Morgen von einem Pflegedienst zur Arbeit abgeholt worden. Der leibliche Vater lebe von der Familie getrennt, hieß es weiter.