Seuchen-Alarm

Vogelgrippe grasiert wieder in Europa und Asien

26.12.2007

Die Seuche kann nicht unter Kontrolle gebarcht werden: Tote in Indonesien, Notschlachtungen in Deutschland und Russland.

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© AFP PHOTO/Adek BERRY
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Trotz der Maßnahmen der letzten Jahre lässt sich die Vogelgrippe nicht unter Kontrolle bringen. In Indonesien forderte der gefährliche Virus ein Menschenleben. In Russland mussten über eine halbe Million Hühner in gekeult werden. In Brandenburg brach innerhalb von zehn Tagen der dritte Fall aus. 46 Hühner mussten getötet werden.

Infizierte Indonesierin starb nach sechs Tagen
Die Vogelgrippe hat in Indonesien ein weiteres Menschenleben gefordert. Eine 24-jährige Frau starb nach sechs Tagen Krankheit an dem gefährlichen Virus, wie das Gesundheitsministerium in Jakarta mitteilte. Ob es sich bei dem Todesfall vom Dienstag um die Virusvariante H5N1 handelte, war zunächst unklar.

Die Zahl der Todesopfer stieg damit in dem asiatischen Land seit 2003 auf 94. Das ist nach den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO fast die Hälfte der weltweit registrierten Todesfälle.

Hunderttausende Hühner gekeult
Auf einem Landwirtschaftsbetrieb im Süden Russlands sind wegen Vogelgrippe mehr als 600.000 Hühner gekeult worden. Das teilten die Behörden am Dienstag mit. Auf dem Anwesen in der Region Rostow-am-Don war der auch für Menschen gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 festgestellt worden. Die Hühner seien vorsorglich getötet worden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, sagte ein Sprecher der Regionalbehörde des russischen Katastrophenschutzministeriums.

Erneut Vogelgrippefall in Brandenburg ausgebrochen
In Brandenburg ist der dritte Fall von Vogelgrippe innerhalb von zehn Tagen aufgetreten. Diesmal sei ein Kleinbestand von 15 Hühnern in Blumenthal bei Heiligengrabe betroffen, sagte Kreisveterinär Martin Rott am Dienstag. Hier sei auch das für den Menschen gefährliche Virus H5N1 nachgewiesen worden. Der private Halter hatte über Weihnachten einen Nachbarbestand mit 31 Hühnern betreut. Auch diese wurden vorsorglich getötet. Der Mann hatte die Fälle bereits einen Tag vor den Heiligen Abend den Behörden gemeldet.

Zehn Kilometer Sperrzone errichtet
Die Drei-Kilometer-Sperrzone und das Beobachtungsgebiet im Umkreis von zehn Kilometern wurden errichtet. In der Sperrzone gebe es nur eine größere Zahl von Kleinbeständen, darunter viele, die nicht offiziell gemeldet seien, sagte Rott. Im Beobachtungsgebiet lägen dagegen größere Betriebe mit zusammen rund 150.000 Stück Geflügel. Im Sperr- und Beobachtungsgebiet darf Geflügel nur in geschlossenen Ställen gehalten werden und verendetes oder erkranktes Geflügel muss unverzüglich dem Veterinäramt gemeldet werden.

Derzeit würden Proben aus der Sperrzone genommen, sagte Rott. Die Sammlung solle an diesem Mittwoch abgeschlossen werden. Bis Freitag solle dann die Probenentnahme aus dem größeren Beobachtungsgebiet beendet sein. Unklar sei der Übertragungsweg. Da es kaum Gewässer in der Gegend gebe, sei auch das Wildvögel-Aufkommen gering.

Fälle im Dezember und im Vorjahr
Wegen eines Vogelgrippefalls mit dem Virus H5N1 waren bereits 30 Hühner auf einem privaten Hof in Altbensdorf getötet worden. Zuvor war der Erreger Mitte Dezember in Altglobsow in einem Kleinbestand von elf Hühnern aufgetreten - und damit erstmals bei Nutzgeflügel in Brandenburg. Im Vorjahr gab es 21 Fälle - allerdings ausschließlich bei Wildvögeln.

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