Der Gletschervulkan ist seit vier Tagen aktiv: Die Behörden riefen die zweit-höchste Alarmstufe aus.
Der Flugverkehr über den Nordatlantik und über Nordeuropa droht erneut zusammen zu brechen. Vier Jahre nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull steht nun sein nicht noch größerer und nicht weniger gefährlicher Bruder Bardarbunga kurz vor der Eruption. Schon seit vier Tagen ist der Gletschervulkan im Zentrum der Insel aktiv. Rund 4000 Erdbeben haben die Behörden bereits gezählt. Die Nacht auf Donnerstag war bereits die sechste in Folge, in der es zahlreiche Erdstöße gab. Mehrere überschritten zudem den kritischen Wert von drei auf der Richterskala.
Menschen werden bereits evakuiert:
Wegen einer verstärkten seismischen Aktivität entschied die Polizei am Dienstag, das Gebiet nördlich des Gletschervulkans am Vatnajökull im Süden des Landes "zu sperren und zu räumen". Wie viele Menschen von der Anordnung betroffen sind, war zunächst unklar. Die Gegend ist nur dünn besiedelt. Nach unterschiedlichen Angaben mussten 70 bis 300 Touristen ihre Unterkünfte verlassen. Die Evakuierung am Dienstagabend sei sehr ruhig und geordnet vor sich gegangen, sagte der Verwalter des Vatnajökull-Nationalparkes, Hjörleifur Finnsson. "Wir hatten einen Plan für solche Fälle, und mit Hilfe des Roten Kreuzes konnten wir alle in Sicherheit bringen." Bis um 3.00 Uhr habe die Aktion gedauert.
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100.000 Flüge wurde gestrichen:
Beim Ausbruch von Eyjafjallajökull mussten ab April 2010 insgesamt die unglaubliche Zahl von 100.000 Flügen gestrichen werden. Ganze vier Wochen ging über dem Atlantik und über Nordeuropa so gut wie gar nichts mehr. 8 Millionen Passagiere strandeten an Flughäfen.
Das ist Bardabunga:
Der Vulkan Bardabunga liegt im isländischen Hochland am Nordwestrand und ist der größte Gletschervulkan des Landes, dem Vatnajökull. Mit 2.010 Metern Höhe ist er der zweithöchste Berg des Landes. Rauch oder andere äußere Anzeichen eines Ausbruchs sind dort im Hochland im Moment noch nicht zu sehen.
Während die isländischen Vulkane mit ihren aufsehenerregenden Ausbrüchen in den vergangenen Jahren mittelfristig ein Segen für den Tourismus und die Flugbranche waren, wirkt sich das aktuelle Bangen um einen möglichen Ausbruch des Gletschervulkans Bardarbunga eher negativ aus. Die Aktie der Icelandair verlor seit Wochenbeginn rund sechs Prozent ihres Wertes.