Flammeninferno
Waldbrand in Kalifornien noch nicht im Griff
14.11.2008
Im US-Bundesstaat Kalifornien kämpfen 1200 Feuerwehrmänner weiter gegen einen von starken Winden angefachten Waldbrand.
Dieser bedroht auch einen von zahlreichen Prominenten bewohnten Nobelort. Es sei nicht abzusehen, wann die Einsatzkräfte die Kontrolle über das Feuer erlangten, sagte der Chef der Feuerwehr von Santa Barbara, Ron Prince, am Freitag (Ortszeit). Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger erklärte im Bezirk Santa Barbara den Notstand. Der Bürgermeister von Santa Barbara, Marty Blum, sagte vor Journalisten, "zwischen hundert und zweihundert" Häusern seien durch die Flammen zerstört oder beschädigt worden.
Villen brannten lichterloh
"Wir haben so viele Häuser
verloren, weil dieses Feuer von starken Winden vorangetrieben wurde",
sagte Feuerwehrsprecher Curtis Vincent der "Los Angeles Times". "Wie
Regen fiel die heiße Glut auf Grundstücke runter".
Fernsehbilder zeigten riesige Villen, die lichterloh brannten. Das Feuer war
am Donnerstagabend ausgebrochen und fraß sich in Windeseile durch das
Buschwerk. Die Brandursache war zunächst unklar.
Haus von Christopher Lloyd betroffen
Die Flammen zerstörten
zumindest in Teilen auch das Anwesen des Schauspielers Christopher Lloyd,
wie die "Los Angeles Times" berichtete. Der Star aus den "Zurück in die
Zukunft"-Filmen befand sich den Angaben zufolge zu Dreharbeiten in Vancouver.
Lowe: "Es war wie ein Armageddon"
Der Schauspieler Rob
Lowe sagte dem Sender KABC-TV, er sei mit seiner Familie vor den bis zu 60
Meter hohen Flammen geflohen. "Es war wie ein Armageddon", sagte er. Sein
Haus sei aber nicht betroffen. Sorgen machte sich auch die
Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey. Sie sagte bei einer Aufzeichnung ihrer
Show am Freitag, die Flammen seien noch etwa drei Kilometer von ihrem Haus
entfernt. Die Häuser von Freunden und Nachbarn seien zerstört worden. In dem
Ort südlich von Santa Barbara wohnen auch Prominente wie die Hollywood-Stars
Michael Douglas und Jeff Bridges.
13 Menschen verletzt
Nach offiziellen Angaben wurden 13 Menschen
bei dem Brand nahe Santa Barbara im Süden Kaliforniens verletzt. Drei
Menschen erlitten Verbrennungen und zehn Rauchgasvergiftungen. Das Rote
Kreuz bereitete Notunterkünfte vor. Mehr als 4500 Menschen mussten ihre
Häuser verlassen. Rund 4500 weitere Bewohner wurden von der Polizei und
Feuerwehr aufgefordert, ebenfalls die Gegend zu verlassen. Bisher
verbrannten 1500 Hektar Land.
Montecito besonders bedroht
Besonders bedroht ist der Ort
Montecito, wo das Feuer aus noch ungeklärten Gründen ausgebrochen war. In
der Gegend wohnen Berühmtheiten wie die Hollywood-Stars Michael Douglas und
Rob Lowe sowie die US-Talkshow-Diva Oprah Winfrey. Auch Kevin Costner, Jeff
Bridges, Ellen DeGeneres und John Cleese besitzen Häuser in der malerischen
Region.
Ein Betroffener schildet die Flammenhölle
Er habe wegen des
Feuers sein Haus verlassen müssen, sagte Lowe am Freitag in der Talkshow
Winfreys, die bisher nicht von dem Feuer betroffen ist. "Ich schaute
mir gerade ein Football-Spiel mit meinem Sohn an, bis meine Frau anrief und
sagte 'Montecito brennt - fahrt weg!'", berichtete Lowe. Er habe
zunächst an einen Scherz geglaubt. Aber als sie mit dem Auto weggefahren
seien, habe ein nahe gelegener Hügel vollkommen in Flammen gestanden, sagte
der Schauspieler. "Wir sind ins Auto gesprungen, aus der Ausfahrt
rausgefahren und schon stand der ganze Hügel hinter uns in Flammen, 70 Meter
hohe Flammen hoch in der Luft."
Das Umland von Santa Barbara wurde zuletzt 1990 von einem schweren Feuer heimgesucht. Damals brannten bei einer Rekordhitzewelle und nach anhaltender Trockenheit über 500 Häuser ab.
Foto: (c) AP