Tierquälerei im Nürnberger Zoo: Zwei tote Pandabären wurden mit aufgeschlitzter Bauchdecke gefunden. Die Polizei ermittelt.
Der Tod der beiden Kleinen Pandabären im Nürnberger Tiergarten bleibt weiter rätselhaft. Es gebe noch immer keine Hinweise, wer den beiden auch Katzenbär genannten Tieren die Bauchdecke aufgeschlitzt habe, teilten Zoo und Polizei am Donnerstag mit. Die Kriminalpolizei ermittle in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher.
Keine Anhaltspunkte
Auch der Zoo habe keine Anhaltspunkte, wer
die beiden Tiere auf so brutale Weise getötet haben könnte, erklärte
Tiergarten-Kurator Helmut Mägdefrau. Die aufgeschlitzten Pandas waren am
Montag in ihrem Gehege entdeckt worden, das durch einen schulterhohen
Palisadenzaun gesichert war. Die Verletzungen waren vermutlich durch einen
spitzen Gegenstand hervorgerufen worden.
Besonders tragisch ist nach Angaben des Tiergartens, dass das drei Jahre alte Pandabären-Weibchen gerade geschlechtsreif geworden war. "Wir hatten daher die Hoffnung, dass das Weibchen in diesem Jahr erstmals gedeckt wird", sagte Mägdefrau. Die Bärin war vor rund zwei Jahren extra aus dem Zoo der niederländischen Stadt Overloon nach Nürnberg verlegt worden, um für Nachwuchs zu sorgen. Der Tiergarten werde sich um neue Pandas bemühen, kündigte Mägdefrau an.
Kleine Pandas werden bis zu 60 Zentimeter lang und haben ein weißes Gesicht und einen bis zu 45 Zentimeter langen buschigen Schwanz. Das Fell auf dem Rücken ist normalerweise rotbraun.
Muntjaks unschuldig
Dass gemeinsam mit den Pandas in einem Gehege
untergebrachte Muntjaks für den Tod der beiden Bären verantwortlich sein
könnten, hält der Zoo weiterhin für nahezu ausgeschlossen. Die kleinen
Hirsche verfügten zwar über ein scharfkantiges Geweih. "Aber wie kommen sie
an den Bauch der Pandas?", fragte Kurator Mägdefrau am Donnerstag. "Da sich
die Pandas mit Sicherheit gewehrt hätten, wäre das sicherlich nicht ohne
Blessuren für die Muntjaks abgegangen." Die Muntjaks hätten aber keinen
einzigen Kratzer.