Nach Killer-Erdbeben

Weltweite Hilfe für Haiti angelaufen

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Nach dem schweren Erdbeben wird dringend zu Spenden für die Opfer aufgerufen.

Haiti liegt in Trümmern. Ein Erdbeben der Stäke 7,0 hat das ärmste Land der westlichen Hemisphäre in Schutt und Asche gelegt. Die Regierung geht von 100.000 Toten aus. Obwohl das gesamte Ausmaß der Erdbebenkatastrophe noch nicht abschätzbar war, werden bereits weltweit Hilfslieferungen organisiert. Die Weltbank will 100 Millionen Dollar (knapp 69 Millionen Euro) an Soforthilfe für das Land bereitstellen.

Obwohl laut dem Außenministerium keine Österreicher unter den Opfern sind, wurden auch hierzulande die ersten Hilfsorganisationen bereits aktiv. Die Bevölkerung wurde u.a. vom Roten Kreuz, der Caritas sowie Care zu Spenden aufgerufen.

C.A.R.E: P.S.K. 1.236.000, Blz: 60.000 KW "Haiti"

Caritas: P.S.K. 7.700.004, Blz: 60.000, Erdbeben in Haiti

Rotes Kreuz: P.S.K 2.345.000 Blz: 60.000, KW: Erdbeben Haiti

Zahlreiche lokale Rotkreuz-Mitarbeiter leisteten Soforthilfe, wobei sie von internationalen Kollegen unterstützt wurden. Eine der Prioritäten des Roten Kreuzes sei die Errichtung von Feldspitälern sowie die Entsendung von Logistikern. Das Österreichische Rot Kreuz setzte seine Wasserexperten in Alarmbereitschaft.

"Chaotischer Zustand"
"Diese Katastrophe trifft ein Land, dessen Infrastruktur schon im Normalzustand sehr schlecht ist", so Rotkreuz-Mitarbeiter Robert Schmidt über das ärmste Land Lateinamerikas. "Weder die Baustruktur der Häuser noch jene der Straßen ist mit österreichischen Verhältnissen vergleichbar." Der Oberösterreicher war nach der verheerenden Hurrican-Serie im Herbst 2008 auf Haiti. Gemeinsam mit Kollegen kümmerte sich der Telekommunikationstechniker damals um den Aufbau und die Instandhaltung einer Funk- und Telefonverbindung.

Von "chaotischen Zuständen" in Haiti sprachen Mitarbeiter des amerikanischen Caritas-Büros in Port au Prince. Die Helfer, die sich zur Zeit der Katastrophe im Büro befunden hätten, seien wohlauf. Die Nothilfe für die Opfer lief umgehend an. "Die Menschen werden unsere Hilfe brauchen", betonte Sabine Wartha, Katastrophenhilfechefin der Caritas Österreich. Die Notfallteams von CARE bereiteten erste Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen vor. Nach den schweren Zerstörungen durch mehrere Wirbelstürme 2008 wurden umfangreiche Projekte durchgeführt und auch jetzt will man die Menschen nicht im Stich lassen und bat um Spenden.

Militärische und zivile Hilfe
US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, die USA würden zivile und militärische Hilfe bereitstellen. Rund 70 Rettungskräfte mit Suchhunden aus den USA sollen bei der Suche nach Opfern helfen. Die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank (IADB) stellte als Soforthilfe 200.000 Dollar zur Verfügung, um die Menschen mit Wasser, Lebensmitteln, Arznei und Zelten zu versorgen.

US-Medienunternehmer Ted Turner hat dem Nothilfefonds (CERF) der Vereinten Nationen eine Spende von einer Million Dollar (690.000 Euro) für die Opfer des verheerenden Erdbebens zugesichert. Das Geld solle für die dringendsten humanitären Bedürfnisse sowie den Wiederaufbau verwendet werden.

Hilfsteams unterwegs
Frankreich entsendet am Mittwoch zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern und je etwa 60 Rettungskräften an Bord nach Haiti. Eines werde von Marseille aus starten, das andere von Fort de France auf Martinique. Etwa 1.400 Franzosen leben derzeit auf Haiti, davon 1.200 in der Hauptstadt, sagte der Minister für Entwicklungshilfe, Alain Joyandet, dem Sender Europe 1. Er habe noch keine Informationen über französische Opfer.

Auch Großbritannien hat ein Hilfsteam in das Land geschickt, um die Lage zu beurteilen. Die britische Regierung sei "zutiefst besorgt" über den Ausmaß des Erdbebens, teilte das Entwicklungshilfeministerium am Mittwoch in London mit. Es gebe aber noch "kein klares Bild", was das Land an Hilfsgütern brauche. Über Nacht sei deshalb ein Team des Ministeriums mobilisiert worden, um in den Karibikstaat zu fliegen. "Wir stehen für jede humanitäre Hilfe bereit", sagte der Sprecher.

190 Italiener in Haiti
Italien wollte nach dem Beben noch am Mittwoch ein Flugzeug mit einem Notarztteam und einem Feldkrankenhaus nach Haiti schicken. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, sei das Außenministerium dabei, gemeinsam mit dem Zivilschutz und dem Roten Kreuz Erste-Hilfe-Aktionen für das Erdbebengebiet zu organisieren.

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