Hintergrund

Wenn man Haie füttert droht der Fressrausch

25.02.2008

Um touristischen Tauchern das Erlebnis zu bieten, Haie zu sehen, werden die großen Fische auf verschiedene Arten von Bootsbetreibern angelockt.

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Dabei wird bei der Fütterung und der Köderung Unterschiede gemacht, erklärte Tauchlehrer Leo Ochsenbauer vom Wassersportportal nullzeit.at im APA-Gespräch am Montag. Im Gegensatz zur Köderung, die sich weltweit eingebürgert habe, können sich Haie bei der Fütterung vom dargebotenen Köder wirklich bedienen - und könnten dabei in einem Fressrausch fallen.

Unterschiedliche Köderungen
Bei einer Köderung würden Fischreste in einem geschlossenen Behälter ins Meer gelassen und zusätzlich Fischblut ins Meer geschlossen, damit Haie die Witterung aufnehmen können. Zu fressen gibt es hier aber nichts - im Gegensatz zur Fütterung mit dem sogenannten offenen Köder: Ein toter Fisch wird an einer Leine ohne Behälter ins Meer geworfen, sagte Ochsenbauer. "Die Haie bleiben bei dieser Methode natürlich länger da, weil sie den Köder fressen und das sieht spektakulärer aus", so der Tauchlehrer. Deshalb würde die Fütterung in manchen Teilen der Welt noch durchgeführt. Bei der Köderung kämen die Fische "neugierig schauen", würden aber "höchstens einen Probebiss" in den Behälter wagen.

Taucher liegen im Flachwasser am Boden
Wo sich die Taucher bei einer Köderung bzw. Fütterung befinden, sei unterschiedlich. Im Flachwasser könnten die Menschen am Sandboden knien: "Auf den Bahamas gibt es Tauchbasen, die machen eine Art Arena: Die Taucher knien im Kreis um einen Tauch-Guide, der den Köder in der Hand hält", sagte Ochsenbauer. Weltweit üblicher sei aber, dass die Taucher in Flachwasser am Boden liegen und der Köder im Sicherheitsabstand über ihnen schwebt: "Das ist die sichere Variante, da kann am wenigsten passieren."

Haie können nicht nach unten sehen
Im tieferen Bereich hängt der Köder - entweder im Behälter oder frei - an einer Leine und die Taucher befinden sich in einer Gruppe darunter im Wasser schwebend: "Das ist das Wichtigste, dass man unterhalb ist, weil die Wasserströmungen quergehen", so der Experte. Befinde sich der Taucher nun zwischen Beute und Hai, würde dieser nicht zubeißen, aber keine Rücksicht auf den Menschen nehmen. Die Gefahr, von einem Hai gerammt zu werden, sei nicht so groß, wenn man sich unterhalb befinde: "Zu mir hat einmal einer gesagt: 'Haie sind wie Lkw. Man stellt sich ihnen nicht in den Weg'." Außerdem könnten Haie nicht nach unten sehen.

Fütterung verpönt
Die Fütterung sei verpönt und auch ökologisch nicht sinnvoll, meine Ochsenbauer. Im Fall des 50-jährigen Wiener Anwalts dürfte offenbar ein Hai im Fressrausch zugebissen haben - das sei aber nur eine Vermutung, betonte der Experte. Demnach müsste es sich um keine Köderung, sondern um eine Fütterung gehandelt haben.

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