Auf der süditalienischen Insel Lampedusa sind in der Nacht auf Freitag erneut Hunderte Flüchtlinge gelandet. Insgesamt hätten rund 450 Immigranten auf drei Booten die Insel erreicht, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Allein auf einem Boot seien 356 Einwanderer unterwegs gewesen, hieß es. Unterdessen wurde bekannt, dass vermutlich 17 Flüchtlinge nach einer 15-tägigen Fahrt vor der libyschen Küste ertrunken sind. Ein Überlebender erzählte, unter den Opfern seien fünf Frauen und drei Kinder.
Von Jänner bis Ende August wurden allein in Süditalien mehr als 12.000 Flüchtlinge aufgegriffen. Jedoch kommt es immer wieder zu Tragödien mit vielen Toten auf den teilweise völlig seeuntauglichen Booten.
Flüchtlings-Rekord auf den Kanaren
Erst Anfang der Woche haben die Kanaren einen traurigen Rekord verzeichnen müssen: Innerhalb von nur 36 Stunden seien mehr als 1.100 illegale afrikanische Immigranten auf der spanischen Inselgruppe gelandet. Nie zuvor waren in einem solch kurzen Zeitraum so viele Zuwanderer aufgegriffen worden.
Seit Jänner sind damit bereits rund 20.000 illegale Zuwanderer auf den Kanaren gelandet, etwa vier Mal so viele wie im gesamten Jahr 2005. Bis zu 3.000 Menschen sind nach Angaben von Hilfsorganisationen bei der gefährlichen Atlantik-Überfahrt ums Leben gekommen.
Angesichts des Flüchtlingsdramas soll noch in diesem Monat in Madrid eine Konferenz der Mittelmeer-Anrainerstaaten der EU stattfinden.