Wollte Foto machen
Zoobesucher von Tiger in Stücke gerissen
19.12.2007
Ein Besucher ignorierte die Warnungen und ging zu nahe an das Gehege. Die Raubtiere griffen durch die Gitterstäbe und töteten ihn.
Eine der größten Attraktionen des indischen Guwahati Zoo sind neben der Himalaya-Bären und asiatischen Löwen vor allem die bengalischen Tiger. Jedes Jahr staunen Tausende Besucher über die majestätischen Tiere. Sie heißen nicht umsonst "Royal Bengal Tigers".
Tödlicher Besuch
Für einen Besucher wurde am Dienstag das
Staunen zum Verhängnis. Der Inder kam zu Nahe an das Gehege des Raubtieres.
Er achtete weder auf die Warnhinweise noch auf die gefährlich weiten
Gitterstäbe.
Gepackt und gerissen wie Beute in der Wildnis
Als er sich zum
Gitter vorbeugte, um ein Foto zu machen, sprangen die Raubkatzen blitzartig
auf. Mit einem Schwung der Riesen-Tatze packte eine den Zoobesucher und zog
ihn näher an das Gitter. Dann bissen sich die Königstiger in den Arm des
Mannes fest, als sei er eine Antelope in der Wildnis.
Der
Mann kam zu nahe an die Gitterstäbe und wurde vom Tiger "gerissen"
(Foto: AFP PHOTO/Biju Boro)
Schläge mit Stöcken konnten Tiger nicht imponieren
So
schnell, sie nur konnten, eilten die Zoowärter herbei. Mit Schlagstöcken
schlugen sie auf die Tiere ein, um den Mann zu befreien. Doch diese ließen
nicht von ihrem Opfer ab. Mit der gewaltigen Kraft der Kiefern biss eine der
Raubkatzen dem Inder die Hand ab. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Er starb
vor dem Gitter am enormen Blutverlust, den seine zahlreichen Wunden
verursacht hatten.
Die
verheerenden Bedinungen in der Tierhaltung (Foto: Guwahati Zoo)
Verheerende Bedingungen
Wie in vielen Tiergärten in Asien und
der dritten Welt werden auch im Guwahati Zoo seit Jahren die Bedingungen
kritisiert. Die Nilpferde werden in schmutzigem Wasser gehalten und müssen
durch ihre eigenen Fäkalien schwimmen. Die Raubtiergehege weisen eklatante
Sicherheitsmängel auf. So findet sich weder ein Sicherheitsabstand von den
Besucherpfaden zu den Tieren, noch weisen die Gitterstäbe den in Europa
üblichen geringen Abstand auf.
So wundert es nur wenige Kritiker, dass diese Tragödie nun ein Menschenleben kostete.