Das fast einjährige Eisbär-Baby "Flocke" hat vor wenigen Tagen zwei Geschwisterchen bekommen! Hier das erste Foto.
Knapp zwei Wochen bevor Flocke ein Jahr alt wird, hat die Eisbärin Vera im Nürnberger Tiergarten erneut Nachwuchs bekommen: Das Muttertier habe am vergangen Freitag in den frühen Morgenstunden zwei Junge zur Welt gebracht. Der Tiergartendirektor Dag Encke ist begeistert: Ich habe mich richtig gefreut, als ich die Kleinen auf den Videos gesehen habe. Vera ist bislang eine vorbildiche Mutter."
Ton - und Videoaufnahmen
Die beiden Eisbären-Babys seien
wohlauf. "Wenn man es schmatzen hört und es danach ruhig wird, können
wir davon ausgehen, dass sie genug getrunken haben." Bilder aus der
Bruthöhle belegen, dass Mutter Vera sich vorbildlich um den Nachwuchs
kümmert. Der Nachwuchs sei auch auf Tonaufnahmen zu hören. Das Geschlecht
der Jungtiere ist erst in drei bis vier Wochen feststellbar. Eisbärmädchen
Flocke war knapp einen Monat nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt und
von Hand aufgezogen worden.
Auf der installierten Videokamera sieht man die beiden Jungtiere in der Größe von Meerschweinchen. Die Aufnahmen dokumentierten, dass Vera am Tag der Geburt ausgestreckt im Stroh liegt und häufig laut schnauft. Später krümmt sie sich zusammen, weshalb die Geburt selbst nich zu sehen ist. Die beiden Jungtiere bleiben etwa noch drei bis vier Wochen mit der Mutter in der Geburtshöhle, danach erst wird der Nachwuchs tierärztlich untersucht.
Geschwister für Flocke
Die beiden Eisbär-Babys sind der
zweite Nachwuchs der sechsjährigen Eisbärin Vera. "Flocke"
war ihr erstes Baby. Der Vater ist - ebenso wie bei Flocke - der
siebenjährige Felix, der derzeit im dänischen Aalborg lebt. Der Tiergarten
versucht dieses Mal alles, dass Vera ihre Jungtiere selbst versorgt - Flocke
wurde ihr ja weggenommen. Eisbärinnen fressen oder vernachlässigen ihren
Nachwuchs öfters, wenn sie sich in den ersten Wochen nach der Geburt gestört
fühlen. Das Gehege wird rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst
überwacht.
Zuchtpanne in Japan
In Japan hatte ein Zoo unterdessen nicht so
viel Erfolg bei der Zucht: Vergeblich hat ein japanischer Zoo monatelang
versucht, zwei Eisbären zur Paarung zu bewegen - und erst jetzt
festgestellt, dass beide Tiere weiblich sind. Auch als im Frühling diesen
Jahres die Paarungszeit kam, habe Eisbär Tsuyoshi keinerlei typisches
Balzverhalten an den Tag gelegt, sagte ein Mitarbeiter des Zoos in Kushiro
am Mittwoch. "Wir dachten erst, er ist noch zu jung." Eine
DNA-Probe ergab nun, dass der Bär in Wirklichkeit eine Bärin ist.
Der Zoo hatte im Jänner 2005 einen Orang-Utan gegen das Eisbärjunge getauscht, in der Hoffnung, es würde sich mit dem Weibchen Kurumi paaren. Im Dezember hatte Tsuyoshi das Fortpflanzungsalter von vier Jahren erreicht. Doch der Eisbär habe sich überhaupt nicht - wie sonst während der Paarungszeit üblich - auf die Spur des Weibchens gesetzt, berichtete der Zoo-Mitarbeiter. Die Zweifel wuchsen, als der Bär genauso wie die Bärendame Kurumi urinierte. "Wir fanden das sehr seltsam." Der Zoo erwägt nun, die Bärin wieder abzugeben, allerdings sei Tsuyoshi bei den Besuchern äußerst beliebt. "Die Menschen lieben sie einfach."