Schwere Unwetter
Zwei Menschen von Bäumen erschlagen
26.05.2009
Ein Schweizer und ein Deutscher wurden von Bäumen erschlagen. In ganz Deutschland wurden Häuser überflutet und es kam zu Blitzschlägen. Der Flugverkehr in München war einige Zeit lahm gelegt.
Schwere Unwetter mit Starkregen, Hagelkörnern in Golfballgröße, Blitzeinschlägen in Häuser und entwurzelten Bäumen haben in Teilen des Deutschlands und der Schweiz für Chaos gesorgt und mindestens zwei Menschen das Leben gekostet. Bei Hauzenberg im Landkreis Passau im deutschen Bundesland Bayern wurde am Dienstagabend der 26 Jahre alte Fahrer eines Quads von einem umstürzenden Baum erschlagen, wie die Polizei in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Bereits am Nachmittag wurde ein 31-jähriger Autofahrer beim Gemeindehafen Romanshorn auf der Schweizer Seite des Bodensees von einem umstürzenden Baum in seinem Auto erdrückt.
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Zug in Deutschland entgleist
Bei Baienfurt im Kreis Ravensburg in
Süddeutschland entgleiste ein Interregio wegen mehrerer umgefallener Bäume.
Dabei erlitt der Lokführer schwere Verletzungen. Mehr als 75 Personen
mussten von der Unfallstelle evakuiert werden, wie die Polizei mitteilte.
In Altenstadt in Oberbayern wurde eine Autofahrerin von einem herabstürzenden Ast schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Ebenfalls in Oberbayern musste die Autobahn 8 zwischen Adelzhausen und Odelzhausen wegen Überflutung in Fahrtrichtung Stuttgart gesperrt werden.
Zehn Zentimeter Hagel-Schicht
In Konstanz sorgte unter anderem
Hagel für Chaos, die Körner bedeckten die Straßen mit einer bis zu zehn
Zentimeter hohen Schicht. Der Zugverkehr nach Konstanz wurde wegen einer
beschädigten Oberleitung eingestellt. Auch das Dach des Konstanzer Münsters
wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.
Bei der Polizei in Friedrichshafen gingen innerhalb weniger Minuten mehr als 200 Notrufe ein. Nach ersten Erkenntnissen wurde jedoch nur eine Person auf einem Segelboot leicht verletzt.
Auch im Schwarzwald sowie am Ober- und Hochrhein wurden Straßen vom Regen überflutet, liefen Keller voll und stürzten Bäume um. Am Stuttgarter Flughafen wurde die Abfertigung der Maschinen auf dem Vorfeld für rund 30 Minuten unterbrochen.
Flugverkehr in München lahmgelegt
Sturm, Blitz und heftige
Regenschauer legten dann am Abend auch den Flugverkehr in München für eine
knappe Stunde lahm. 14 Flüge fielen aus. Andernorts rückten die
Rettungskräfte zu hunderten Einsätzen aus. Im oberbayerischen Landkreis
Weilheim erlitt eine Frau schwere Verletzungen, als ein Ast auf ihr Auto
fiel. Nach Angaben eines Bahnsprechers blockierten Bäume einige Strecken im
Allgäu und rund um München. Blitze beschädigten zudem teilweise Stellwerke
und Signale.
Bahnverkehr unterbrochen
Schon am Morgen waren Gewitterstürme
über das nordwestliche Niedersachsen und Bremen gezogen. Am stärksten
betroffen war der Landkreis Leer. Dort wurde an allen Schulen der Unterricht
abgesagt. Der nahe Emstunnel musste nach einen Blitzeinschlag für den
Verkehr gesperrt werden. In der Region setzten Blitze zwei Häuser in Brand.
Eine Frau erlitt eine Rauchgasvergiftung. Weil Bäume in die Oberleitung
gestürzt waren, musste der Bahnverkehr zwischen Bremen und Leer gestoppt
werden. Tausende Reisende warteten lange auf ihre Züge, teilte die Deutsche
Bahn mit.
Auch in Hessen richteten Unwetter Schäden an. Ein Blitz schlug in das Haus einer vierköpfigen Familie in Viernheim ein, das Dachgebälk fing Feuer. Die Eltern und ihre 11 und 14 Jahre alten Kinder konnten sich unverletzt retten, wie die Polizei in Darmstadt berichtete. Ebenfalls nach Einschlag eines Blitzes wurde der Lohbergtunnel in Südhessen gesperrt, weil alle technischen Anlagen ausfielen.
Zunehmende Kühle dürfte in Deutschland in den kommenden Tagen für eine Wetterberuhigung sorgen: Die Temperaturen sinken auf Werte unter 20 Grad. Dazu bringt ein Tief am Donnerstag Regen.
Hitze in Kroatien
In
Kroatien kamen dagegen bei einer für den Monat Mai ungewöhnlichen Hitzewelle
mindestens vier Menschen ums Leben . In Sisak, 100 Kilometer südöstlich
der Hauptstadt Zagreb, starben am Montag vier Menschen zwischen 76 und 84
Jahren, berichteten Medien am Dienstag. Mehr als 100 Menschen suchten
ärztliche Hilfe. Die Temperatur in der Stadt war rasch auf mehr als 30 Grad
gestiegen.