Heftige Gewitter
Zwei Tote bei schweren Unwettern in D
04.07.2009
Eine Frau starb nach einem Blitzschlag, ein Feuermann erlitt einen tödlichen Stromschlag.
Die schwüle Sommerhitze hatte sich im Westen und Süden Deutschlands in heftigen Gewittern entladen und für größere Behinderungen gesorgt: Der Flughafen Düsseldorf war wegen heftiger Gewitter geschlossen, die Produktion im Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen wurde nach einem Stromausfall gestoppt.
100 Liter Regen pro Quadratmeter
Über den deutschen Bundesländern
Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und
Bayern gingen regelrecht Wassermassen nieder. Teilweise fielen mehr als 100
Liter Regen pro Quadratmeter. Im Westen regnete und hagelte es stark.
Keller, Unterführungen und Straßen wurden überflutet. Einige Straßen mussten
gesperrt werden, es ereigneten sich zahlreiche Unfälle.
Tote und Verletzte
Die im Südwesten tödlich verletzte 46-Jährige
stand nach Polizeiangaben in der Nähe eines Hundezwingers, als neben dem
Zwinger ein Blitz einen Baum traf. Der Feuerwehrmann war dabei, Wasser aus
einem Keller abzupumpen, als er den Stromschlag erlitt. Ein Arbeiter in
Ludwigsburg wurde zudem am Arm verletzt, als ein Blitz in einen Baukran
einschlug.
Flughafen Düsseldorf blockiert
Ausgerechnet am
verkehrsreichsten Tag des Jahres musste der Flughafen Düsseldorf für knapp
eineinhalb Stunden geschlossen werden. Zwei Maschinen wurde nach Köln/Bonn
umgeleitet, die anderen kreisten über dem Flughafen und konnten später
landen. Wegen des ersten Ferienwochenendes erhielt der Flughafen eine
Sondererlaubnis für Starts und Landungen bis spät in die Nacht. "Es kommt
heute jeder noch in seinen Urlaub", versicherte ein Sprecher. Einige Flüge
verspäteten sich jedoch den Angaben zufolge bis zu zwei Stunden.
Porsche-Werk betroffen
Auch in Baden-Württemberg waren die
Feuerwehren im Dauereinsatz. Im Werk des Autoherstellers Porsche in
Stuttgart-Zuffenhausen kam es zu Überflutungen und zu einem Stromausfall.
"Es wird eine lange Nacht werden. Da werden wir sicher die ganze Nacht dran
arbeiten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Stuttgart.
Die Produktion bei Porsche wurde lahmgelegt. Sie konnte am Freitag nicht fortgeführt werden. Die Höhe des dadurch entstandenen Schadens konnte ein Unternehmenssprecher nicht beziffern. Am Wochenende werde daran gearbeitet, dass die Produktion am Montag wieder starten könne. In ganz Baden-Württemberg mussten Straßen gesperrt werden, teilte das Innenministerium mit. Die Verkehrswege standen unter Wasser oder waren durch Erdrutsche und Matsch blockiert.
Schwere Unwetter in Bayern
In Bayern brachten die Gewitter teils
sintflutartige Regenfälle. Blitzeinschläge lösten mehrere Brände aus. Nach
Murenabgängen und wegen überfluteter Straßen gab es zudem
Verkehrsbehinderungen. Zahlreiche Feuerwehren mussten mit Wasser
vollgelaufene Keller und einen Einkaufsmarkt leer pumpen. Unwetter
behinderten zudem den S-Bahn-Verkehr im Großraum München. Auch die
Bahnstrecken München-Garmisch-Partenkirchen und Murnau-Oberammergau waren
betroffen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob die Unwetterwarnungen in der Nacht auf Samstag vorübergehend auf. Gleichzeitig warnte er vor weiteren schweren Unwettern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen am Samstag in mehreren deutschen Bundesländern.