Weltjugendtag in Madrid
Polizei löst Demo gegen Papst mit Gewalt auf
17.08.2011
Schlagstöcke gegen Demonstranten - elf Verletzte bei Auseinandersetzungen.
Die spanische Polizei ist mit Schlagstöcken gegen etwa 150 Demonstranten vorgegangen, die am Rande des Weltjugendtages in Madrid gegen den Besuch des Papstes protestierten. Die Demonstration auf dem Platz Puerta del Sol sei am Donnerstagabend von mehr als hundert Polizisten gewaltsam beendet worden, berichtete ein AFP-Journalist. Vor dem Einschreiten der Beamten hätten die Demonstranten eine Aufforderung zur Auflösung ihres Protestes missachtet.
"Sie haben mich fünf oder sechsmal geschlagen", sagte ein 30-jähriger Demonstrant. "Wir sind unbewaffnet gekommen, wir haben nichts getan."
Papst Benedikt XVI. hatte Donnerstagmittag seinen viertägigen Besuch des Weltjugendtags begonnen. Hunderttausende Gläubige im Zentrum der spanischen Hauptstadt bereiteten ihm einen begeisterten Empfang. Allerdings gab es in den vergangenen Tagen auch immer wieder Proteste gegen den Papst-Besuch.
Bei Auseinandersetzungen zwischen Papst-Gegnern und der Polizei wurden am Mittwochabend elf Menschen verletzt. Die Kritiker bemängeln unter anderem die hohen Kosten des Papstbesuchs.
Messe
Als Höhepunkt seines dritten Spanienbesuchs als Papst gilt eine große Messe unter freiem Himmel auf dem ältesten Madrider Flugplatz Cuatro Vientos, mit der das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag die katholische Großveranstaltung beenden wird. Außerdem will der 84-jährige deutsche Pontifex unter anderem mit den spanischen Kardinälen und den Bischöfen von Madrid zusammentreffen sowie der Königsfamilie im Palast de la Zarzuela einen Besuch abstattenDie von Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. 1984 ins Leben gerufenen Weltjugendtage finden alle zwei bis drei Jahre statt. Nach Sydney 2008 und Köln 2005 handelt es sich bereits um den dritten Weltjugendtag, an dem Benedikt als Papst teilnimmt.