Mord an Litwinenko
116 Menschen waren Polonium ausgesetzt
11.01.2007
In der Affäre Litwinenko sind nach offiziellen Angaben 116 Menschen der radioaktiven Substanz Polonium 210 ausgesetzt gewesen. Dies teilte der Chef der britischen Gesundheitsbehörde HPA, Pat Troop, am Donnerstag in London mit.
Insgesamt sei der Urin von fast 600 Menschen untersucht worden, die gefürchtet hatten, in irgendeiner Form mit Polonium 210 in Kontakt gekommen worden zu sein. Dabei handelte es sich unter anderem um Besucher und Angestellte eines Hotels und zweier Restaurants, die von dem russischen Ex-Agenten Alexander Litwinenko besucht wurden.
Kein Gesundheitsrisiko
Den Angaben zufolge besteht weder für die
Öffentlichkeit ein Gesundheitsrisiko noch für die meisten der Untersuchten
eine gesundheitliche Gefährdung. Lediglich für 13 Menschen bestehe ein "sehr
kleines" erhöhtes Risiko einer Erkrankung.
Untersuchungen gehen weiter
Weiterhin würden noch einige
Nicht-Briten untersucht, die möglicherweise mit Polonium verseucht seien,
hieß es weiter. Die britische Gesundheitsbehörde arbeite mit 48 Ländern
weltweit zusammen und habe bisher 450 Menschen identifiziert, die
möglicherweise betroffen seien.
Wer vergiftete den Kreml-Kritiker?
Litwinenko war Anfang November
in London mit dem radioaktiven Element vergiftet worden und drei Wochen
später im Krankenhaus gestorben. Der Kreml-Kritiker hatte auf dem Totenbett
den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seine Vergiftung
verantwortlich gemacht. Wer hinter seinem Tod steckt, ist bis heute unklar.