Den Verhafteten werden Kontakte zu Al Kaida zur Last gelegt.
Die türkische Polizei hat bei landesweiten Razzien laut Medienberichten bis zu 120 Terrorverdächtige festgenommen. Ihnen werden Kontakte zum Terrornetzwerk Al Kaida zur Last gelegt. Die Einsatzkräfte hätten am Freitag gleichzeitig in 16 Provinzen zugegriffen, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. Unter den Festgenommenen sei ein Universitätsmitarbeiter, der Studenten angeworben und in Trainingslager nach Afghanistan vermittelt haben soll. Außerdem wurden Computer und Dokumente beschlagnahmt.
Weitere Einsätze geplant
Bereits in der vergangenen Woche
waren in Ankara und Adana etwa 40 mutmaßliche Extremisten festgenommen
worden, von denen sich noch 25 in Haft befinden. Experten rechnen nach den
Razzien vom Freitag mit weiteren derartigen Einsätzen. "Jede Operation gegen
Al Kaida führt zu neuen Erkenntnissen", sagte Nihat Ali Ozcan vom Institut
für Wirtschaftspolitik in Ankara.
Nach Einschätzung der türkischen Behörden sind schon mehrere Dutzend Islamisten aus der Türkei in Al-Kaida-Lagern in Afghanistan militärisch ausgebildet worden. Im Jahr 2003 kamen bei einer Serie von Bombenanschlägen in Istanbul etwa 60 Menschen ums Leben. Ziele waren das britische Konsulat, eine britische Bank und zwei Synagogen. Für die Anschläge wurden türkische Extremisten mit Verbindungen zu Al Kaida verantwortlich gemacht.