Erneute Attentate
18 Tote bei Anschlägen im Irak
21.07.2009
Allein in Bagdad starben über ein Dutzend Menschen.
Bei einer ganzen Serie von Sprengstoffanschlägen sind am Dienstag im Irak mindestens 18 Menschen getötet und rund 120 verletzt worden. Allein in der Hauptstadt Bagdad kam mehr als ein Dutzend Menschen durch mehrere Bombenattentate ums Leben, wie die Regierung und die Sicherheitskräfte mitteilten. Unter den Toten sind mindestens drei Kinder.
Sadr City
Die ersten zwei Bombenanschläge ereigneten sich am
frühen Morgen im hauptsächlich von Schiiten bewohnten Bagdader Stadtteil
Sadr City innerhalb weniger Sekunden. Dabei wurden nach unterschiedlichen
Angaben bis zu acht Menschen getötet und mindestens 65 wurden verletzt. Der
erste Sprengsatz tötete eine Gruppe Tagelöhner, der zweite detonierte
laut Ministeriumsangaben um 11.30 Uhr (Ortszeit) auf dem Guajara-Markt und
riss vier Menschen in den Tod, darunter eine Achtjährige und ein einjähriges
Kleinkind. Zwei weitere Sprengsätze wurden offenbar rechtzeitig entschärft.
Weitere Bomben töteten später in anderen Teilen Bagdads sowie in Ramadi und Baakuba Menschen. In Ramadi, 110 Kilometer westlich der Hauptstadt, kamen drei Menschen bei einem Doppelanschlag mit Autobomben ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Zehn Menschen wurden demnach verletzt. Nördlich von Bagdad auf der Straße nach Baakuba detonierte ein Sprengsatz, als gerade ein Frau mit ihrem Kind einen Gemüsekarren vorbeischob. Beide starben. In Bagdads Innenstadtviertel Karrada detonierte eine Bombe, als der Konvoi des Ministers für Wasserkraft vorbeifuhr, wie aus Ministeriumskreisen verlautete. Der an einer Brücke versteckte Sprengstoff verletzte sechs Passanten.
Obama trifft al-Maliki
Die Anschlagsserie ereignete sich eine
Tag vor dem ersten Treffen des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki
und US-Präsident Barack Obama seit dem US-Truppenrückzug aus Iraks Städten
Ende Juni. Bei dem Gespräch im Weißen Haus sollte es auch um die
Sicherheitslage und die Spannungen zwischen den Volksgruppen gehen. Der
Rückzug ist einer der Schritte hin zum bis Ende 2011 geplanten vollständigen
Abzug der US-Armee aus dem Zweistromland. Seither hat sich die Zahl der
Anschläge im Irak wieder deutlich erhöht.