Bei einem Angriff mutmaßlicher maoistischer Rebellen sind in dem ostindischen Bundesstaat Orissa am Mittwoch mindestens 20 Polizisten getötet worden.
Nach Angaben aus dem indischen Innenministerium explodierte während der Patrouille einer Spezialeinheit im Süden des Bundesstaats eine Landmine. Die Polizisten seien sofort tot gewesen. In derselben Region waren bereits vor drei Wochen rund 35 Menschen bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Polizei getötet worden.
Maoisten verdächtigt
Der Chef der Polizei im Distrikt
Malkangiri sagte, der Jeep der Beamten sei bei einer Detonation
auseinandergerissen worden. Die Polizei verdächtige Maoisten als Urheber der
Tat. Die Polizei fahnde nach den Tätern.
Der Aufstand der linksextremistischen Rebellen im rohstoffreichen, aber verarmten Osten Indiens weitet sich seit Monaten beständig aus. Indiens Premierminister Manmohan Singh bezeichnete die auch Naxaliten genannten Aufständischen kürzlich als größte Bedrohung für die Sicherheit des Landes. In Neu Delhi beraten derzeit Vertreter der Zentralregierung und der betroffenen Bundesstaaten über Wege zur Bekämpfung des Aufstands.
Trainingslager zum Dschungelkampf
Die indische Regierung hat
angekündigt, den Kampf gegen die Maoisten zu verschärfen. Sie will sechs
Trainingslager zum Dschungelkampf und zur Bekämpfung von Rebellen aufbauen.
Die Maoisten operieren inzwischen in 13 der 29 indischen Bundesstaaten. Sie
kämpfen gegen die parlamentarische Demokratie und für ein kommunistisches
Regime. Der Konflikt hat seit Ende der 60er Jahre tausende Menschen das
Leben gekostet.