In der Stadt Saada sind 35.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten.
Schwere Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen haben in der nordjemenitischen Stadt Saada nach Angaben der UNO 35.000 Zivilisten von der Außenwelt abgeschnitten. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen teilten am Dienstag mit, dass Helfer keine Möglichkeit hätten, die Eingeschlossenen mit lebensnotwendigen Gütern zu versorgen. "Wir benötigen Zugang zu den Menschen, sie brauchen Wasser und Strom", sagte Elisabeth Byrs vom Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten. "Die Lebensbedingungen der Flüchtlinge und Bewohner werden immer prekärer." Auch die Nahrungs- und Medikamentenversorgung sei unzureichend, Kliniken blieben geschlossen und das Benzin werde knapp.
Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR rief die Regierung Jemens und die schiitischen Rebellen zu einem Waffenstillstand auf. Das jüngste Aufflammen der Kämpfe hätte bereits 100.000 Menschen im Norden des Landes aus ihren Häusern vertrieben. Am Montag hatte die Regierung allerdings ein Waffenstillstandsangebot der Rebellen abgelehnt. Hilfsorganisationen versuchen nun einen humanitären Korridor einzurichten. Über Saudi-Arabien sollen dann Versorgungslieferungen nach Saada möglich werden.