Im Irak ist es nicht so leicht, bei Parlamentswahlen anzutreten. Vor allem nicht, wenn man Regimekritiker ist.
Die Wahlkommission im Irak hat 500 Kandidaten von der Teilnahme an der bevorstehenden Parlamentswahl ausgeschlossen. Unter den abgewiesenen Bewerbern ist auch der prominente sunnitische Abgeordnete Saleh al-Mutlak, ein scharfer Kritiker des Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki. Die nicht zugelassenen Bewerber können innerhalb von drei Tagen die Entscheidung der Kommission anfechten.
Gespaltenes Land
Al-Mutlak hat bereits Einspruch gegen seinen
Ausschluss von der Wahl am 7. März angekündigt. Bei den meisten der
ausgeschlossenen Kandidaten handelt es sich offenbar um Sunniten. Dieser
Umstand könnte zu einer weiteren Vertiefung der Kluft
zwischen den verschiedenen Religions- und Volksgruppen im Irak führen.
Die Sunniten hatten die vorige Parlamentswahl im Jänner 2005 boykottiert,
weil sie sich benachteiligt fühlten.