Nahost
Abbas-Regierung will militante Gruppen entwaffnen
29.12.2007
Im gesamten Gebiet sollen militante Gruppen entwaffnet werden. Der Innenminister sagt: "Es gibt die Al-Aksa-Brigaden nicht mehr".
Nach der Ermordung von zwei Israelis im Westjordanland will der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas alle militanten Gruppen in dem Gebiet entwaffnen. Der Schritt betreffe vor allem die radikal-islamische Hamas, teilten die palästinensischen Sicherheitsbehörden am Samstag mit. Die Hamas hatte im Sommer die Kontrolle im Gazastreifen übernommen. Doch auch die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden von Abbas' Fatah sollten entwaffnet werden. Die Gruppe sei zum Großteil mit dem Sicherheitsplan einverstanden. "Es gibt die Al-Aksa-Brigaden nicht mehr", sagte Innenminister Abdel-Rasak al-Yahya im palästinensischen Rundfunk.
Palästinenser töteten wandernde Soldaten
Palästinenser
hatten am Freitag zwei israelische Soldaten getötet, die nicht im Einsatz
waren und nahe Hebron wanderten. Bei dem Schusswechsel kamen auch zwei
militante Palästinenser ums Leben. Die Regierung von Abbas versprach
daraufhin, "harte Maßnahmen" gegen die Drahtzieher des Anschlags zu
ergreifen.
Israel verlangt die Auflösung palästinensischer Extremistengruppen
Abbas
und der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hatten sich bei einer von
den USA unterstützten Konferenz im vergangenen Monat darauf verständigt,
Verhandlungen mit dem Ziel einer Friedensvereinbarung bis Ende 2008 wieder
aufzunehmen. Israel verlangt die Auflösung der palästinensischen
Extremistengruppen als Voraussetzung für einen Palästinenser-Staat. Israel
muss den Vereinbarungen zufolge unter anderen seinen umstrittenen
Siedlungsbau stoppen.
Abbas Streitkräfte sorgen für Recht und Ordnung
Westliche
Diplomaten sagten, dass Abbas Streitkräfte ernsthafte Schritte in Teilen des
Westjordanlands ergriffen hätten, um Recht und Ordnung zu bewahren und die
Hamas zu entwaffnen. Sie zweifelten jedoch die Fähigkeit von Abbas'
Regierung an, die Fatah auf Grund ihrer dezentralisierten Befehls- und
Kontrollstruktur großflächig entwaffnen zu können.