Der thüringische Ministerpräsident kann nach seinem Unfall am Neujahrstag wieder an die Arbeit gehen, zu den Landtagswahlen im August soll er wieder fit sein.
Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus kann nach Angaben seiner Ärzte vor dem Sommer wieder in die Politik zurückkehren. "Wir werden in den nächsten Wochen die Medikamente weiter reduzieren, so dass Herr Althaus noch vor der Sommerpause politisch wieder tätig sein kann", erklärte der Ärztliche Leiter der Kliniken Schmieder in Allensbach, Joachim Liepert, am Dienstag. Es sei von einer vollständigen Genesung des 50-Jährigen auszugehen. Am 30. August finden in Thüringen Landtagswahlen statt, bei denen Althaus' CDU eine absolute Mehrheit zu verteidigen hat.
Anwälte verhandeln über Schadenersatz
Althaus hatte bei
einem Skiunfall am Neujahrstag auf der steirischen Riesneralm ein
Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Der CDU-Politiker war mit einer 41-jährigen
Slowakin zusammengeprallt, die an den Folgen des Unfalls starb. Die
Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall gegen Althaus wegen des Verdachts
der fahrlässigen Tötung. Darüber hinaus verhandeln Althaus' Rechtsanwälte
über eine Schadenersatzzahlung für die Familie der getöteten vierfachen
Mutter, die mit einem Österreicher verheiratet war.
Ab März vernehmungsfähig
Laut Liepert äußerte Althaus
selbst den Wunsch, in die Politik zurückzukehren. Ein genauer Zeitpunkt sei
nicht bestimmbar, nach Ostern bis zur im Juni beginnenden Sommerpause könne
aber mit Althaus' aktiven Eingreifen in die Politik gerechnet werden. Am 16.
Juni findet in Thüringen ein kleiner CDU-Parteitag vor der Sommerpause
statt. Ab Mitte März ist Althaus laut Liepert voraussichtlich
vernehmungsfähig.
Konzentrationsprobleme
Der Ministerpräsident habe weiterhin
Probleme, sich auf längere Gespräche zu konzentrieren, berichtete Liepert:
"Eine Zeitung von vorne bis hinten durchzulesen, wäre zu viel an
kontinuierlicher Konzentration." Althaus zeige noch wenig Ausdauer bei
geistig anspruchsvollen Tätigkeiten. Sein Langzeitgedächtnis sei zwar
intakt, an den Unfall könne er sich aber nicht erinnern. "Dass die
Erinnerung zurückkommen wird, ist sehr unwahrscheinlich", sagte Liepert.
Althaus' Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen sowie seine Reaktionsschnelligkeit seien aber bereits verbessert worden. Tests und Gespräche zeigten, dass der 50-Jährige auf einem guten Weg sei. Auch habe ein Gips entfernt werden können, der Althaus' linken Arm gestützt hatte.
Die bisherige Reha-Behandlung verlaufe positiv, Althaus mache "gute Fortschritte"; er dürfe fernsehen, mit Familienangehörigen telefonieren und das Internet benutzen. Auch unternehme der CDU-Politiker längere Spaziergänge mit seiner Frau in die Umgebung. Weiterhin seien Althaus' Kontakte nur auf den engsten Familienkreis beschränkt, um ihm die zur Genesung nötige Ruhe zu gewähren. Dies werde voraussichtlich erst Mitte März gelockert.