950 Soldaten bleiben in Kabul zur Ausbildung afghanischer Streitkräfte.
Kanada hat nach rund neun Jahren offiziell seinen Kampfeinsatz in Afghanistan im Rahmen der NATO-Truppe ISAF beendet. Das Ende des Kampfeinsatzes wurde am Donnerstag bei einer Zeremonie auf dem Stützpunkt von Kandahar im Süden des Landes besiegelt, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die meisten der fast 3.000 kanadischen Soldaten, die vor allem in der umkämpften Provinz Kandahar im Einsatz waren, haben das Land bereits verlassen. 950 kanadische Soldaten sollen aber künftig in der Hauptstadt Kabul afghanische Sicherheitskräfte ausbilden.
In den vergangenen Wochen hatten die kanadischen Soldaten ihre letzten Patrouillen absolviert, Außenposten abgebaut und vom Stützpunkt am Flughafen von Kandahar aus die Heimreise angetreten. Am Dienstag gab Kanada das militärische Kommando über den letzten noch unter kanadischer Verantwortung stehenden Bezirk an die USA ab.
Während des seit Anfang 2002 laufenden Einsatzes starben 157 kanadische Soldaten. Die Regierung in Ottawa beziffert die Kosten des Einsatzes auf insgesamt mehr als elf Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro). Kanadas Regierungschef Stephen Harper hatte 2008 erstmals angekündigt, die Truppen des Landes 2011 abziehen zu wollen.
US-Präsident Barack Obama hatte vor zwei Wochen angekündigt, die Truppenstärke der US-Armee in Afghanistan deutlich zu reduzieren. Mehrere NATO-Staaten erklärten daraufhin, ebenfalls bald schrittweise Truppen abzuziehen. Bis 2014 soll die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an Afghanistans Armee und Polizei abgeschlossen sein.