Kein Ende der Krise

Afrikanische Union fordert Dialog in Kenia

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Der AU-Chef Kufuar fordert Regierung und Opposition auf, mit einander zu verhandeln.

Bei seiner Vermittlungsmission in Kenia hat der Präsident der Afrikanischen Union (AU), John Kufuor, Regierung und Opposition zu einer friedlichen Beilegung des Konfliktes aufgefordert. Dies müsse über den Dialog beider Seiten geschehen, erklärte er am Mittwoch nach seinem Treffen mit dem kenianischen Staatschef Mwai Kibaki in Nairobi. Wegen mangelnder Fortschritte der Vermittlungsbemühungen verlängerte Kufuor seinen Aufenthalt bis Donnerstag. Kibaki reiste in die Stadt Burnt Forest, wo er sich ein Bild von der Lage der Flüchtlinge machen wollte, die vor den blutigen Unruhen der vergangenen Wochen geflohen waren.

AU-Chef verlängert Aufenthalt
Kufuor habe ursprünglich am Mittwoch aus Kenia abreisen wollen, sagte ein Mitarbeiter des kenianischen Außenministeriums. Er habe den Aufenthalt nun um einen Tag verlängert. Der AU-Vermittler hatte zunächst Kibaki getroffen und danach ein mehrstündiges Gespräch mit Oppositionsführer Raila Odinga geführt.

Mitarbeiter Kibakis: "Es gibt keine Krise"
Ein Mitarbeiter des Präsidentschaftsbüros sagte der Nachrichtenagentur AFP, Kibaki habe während des Gesprächs mit Kufuor darauf beharrt, dass es in Kenia "keine Krise" gebe und die Regierung handlungsfähig sei. Der Präsident plane eine rasche Vereidigung der neuen Regierung. Kibaki kündigte ferner an, seine künftige Regierung solle eine breite Basis haben und den Willen des kenianischen Volkes widerspiegeln. Er sei zum Dialog "mit allen Parteien" bereit und arbeite auf eine friedliche Lösung "der ernsten Probleme" hin, vor denen das Land stehe.

Opposition erkennt Präsidenten nicht an
Am Dienstag hatte Kibaki einen Teil seines Kabinetts mit 17 Ministern vorgestellt. Die Oppositionspartei Orange Democratic Movement (ODM) von Raila Odinga bekräftigte ihre Ablehnung der neuen Regierung. ODC-Generalsekretär Anyang Nyongo sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Wir haben unsere Position bezüglich der Anerkennung des Präsidenten nicht geändert." Das ganze sei "nur ein Trick, das Kabinett ist ein Witz", betonte Nyongo.

Kibaki: "Ich bitte Euch, sucht keine Rache"
Bei seinem Besuch in der westkenianischen Stadt Burnt Forest rief Kibaki die Flüchtlinge auf, auf Racheakte zu verzichten und zu vergeben. "Ich bitte Euch, sucht keine Rache", rief Kibaki vor mehreren tausend Menschen, die vor den Unruhen in die Kleinstadt geflohen waren. Der Staatschef versprach Unterstützung der Regierung und forderte die Kenianer auf, in ihren Dörfern zu bleiben.

Lage in Kenia weitgehend ruhig
Die Polizei teilte mit, die Lage im Land sei weitgehend ruhig. Vereinzelt komme es jedoch noch zu Übergriffen, sagte ein Sprecher.

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