Geheimdienstminister entlassen. Drei weitere Minister-Entlassungen wurden dementiert.
Das iranische Präsidialamt hat nach Berichten über die angebliche Entlassung von vier Ministern durch Präsident Mahmud Ahmadinejad ein Dementi herausgegeben. Lediglich Geheimdienstminister Gholamhossein Mohseni Ejeie sei entlassen worden, erklärte am Sonntag der Vize-Informationsbeauftragte Mohammed Jafar Mohammadsadeh. Dagegen seien die Informationen über die Entlassung der Minister für Kultur, Arbeit und Gesundheit nicht zutreffend. Die "einzige offizielle Quelle" für Informationen über die Arbeit des Präsidenten sei das Präsidialamt, unterstrich Mohammadsadeh.
Die Konstellation an der Spitze Irans ist seit Tagen schwer durchschaubar. Der umstrittene Vizepräsident Esfandiar Rahim Mashaie, an dem Ahmadinejad festhalten wollte, beugte sich am Samstag einem Machtwort des Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei und trat von seinem Amt zurück. Geheimdienstminister Ejeie soll sich der Agentur Mehr zufolge bei einer Kabinettssitzung am Mittwoch gegen Mashaie geäußert haben.
Ex-Stellvertreter wird Ahmadinejads Büro-Chef
Unterdessen
hat Ahmadinejad seinen entlassenen Stellvertreter Esfandiar Rahim Mashaie
zum Berater und Chef seines Büros ernannt. Die Entscheidung wurde am Samstag
bekannt, nachdem Ahmadinejad sich am Vortag nach mehrtägigem Widerstand dem
Druck des geistlichen Staatsoberhaupts Ayatollah Ali Khamenei gebeugt und
den umstrittenen Mashaie entlassen hatte.
Mashaie hatte im vergangenen Jahr Hardliner mit der Äußerung verärgert, Iraner seien "Freunde aller Menschen der Welt - sogar der Israelis". Mehrere Konservative hatten die Entscheidung Ahmadinejads, Mashaie - den Schwiegervater seines Sohnes - zum Vizepräsidenten zu machen, scharf kritisiert.