Auf seiner Reise durch Lateinamerika sucht Irans Präsident Ahmadinejad Verbündete. Nach Venezuela besuchte er Nicaragua.
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat den USA vorgeworfen, mit Kritik an seinem Land von eigenen Fehlern im Irak ablenken zu wollen. Deshalb legten die USA seinem Land die Unterstützung der Aufständischen im Irak zur Last, sagte Ahmadinejad am bei einem Besuch in Nicaragua in Hinblick auf die Festnahme von fünf Iranern im Irak.
Teheran verlangt sofortige Freilassung
Drei Tage nach der
US-Razzia in einem iranischen Regierungsbüro in der nordirakischen Stadt
Erbil (Arbil) erklärten die Amerikaner, die Festgenommenen stünden in
Verbindung zur Quds-Fraktion der iranischen Revolutionsgarden, die
Extremisten im Irak mit Geld und Waffen unterstütze. Teheran hat die
Vorwürfe zurückgewiesen. Die fünf Betroffenen hätten Konsulararbeiten im
Irak erledigt und seien offiziell tätig gewesen, erklärte das
Außenministerium am Sonntag. Die iranische Regierung verlangte die sofortige
Freilassung und Schadensersatz.
Bündnis gegen USA geplant
Zuvor hatte Ahmadinejad dem neuen
nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega ein gegen die USA gerichtetes
Bündnis mit "revolutionären Staaten" in Lateinamerika vorgeschlagen. "Unsere
beiden Länder haben gemeinsame Interessen, Feinde und Ziele", sagte
Ahmadinejad bei dem Treffen mit Ortega.
Präsident Ortega ohne US-feindliche Rhetorik
Bei dem Besuch
eines Armenviertels Managuas erklärte der iranische Präsident: "Die
Imperialisten sehen es nicht gerne, dass wir uns entwickeln und Fortschritte
machen." Der Iran, Nicaragua, Venezuela und andere revolutionäre Länder
stünden zusammen und würden gemeinsam widerstehen.
Ortega wählte dagegen keine US-feindliche Rhetorik. Er sprach davon, wie der Iran und Nicaragua zusammenarbeiten sollten, um die Entwicklung der Länder zu fördern. Es gebe "konstruktive Vereinbarungen, um Hunger, Arbeitslosigkeit und Armut zu bekämpfen".