Vor der UNO

Ahmadinejad verteidigt rassistische Rede

22.04.2009

Die Rede des iranischen Präsidenten hatte weltweit für Emörung gesorgt. Er hatte Israel als barbarisches Regime bezeichnet.

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© Reuters
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Israel hat nach Auffassung des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad bei der Genfer Anti-Rassismuskonferenz eine Niederlage erlitten. "Sie (die israelische Regierung) wollte Rassismus neu interpretieren, aber erstmals hat der Geist der Freiheit der Nationen gesiegt und die teuflischen Pläne der Zionisten vereitelt", sagte der Präsident am Mittwoch.

Ban wollte moderate Rede
Ahmadinejad verteidigte zugleich seine anti-israelische Genfer Rede. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon habe ihm nahegelegt, eine moderate Rede zu halten, sagte Ahmadinejad am Mittwoch. Er habe Ban jedoch gefragt, ob er die "Verbrechen in Gaza, die Angriffe auf unsere Nachbarstaaten und den Terror gegen das palästinensische Volk" meine. "Aber wenn nicht bei einer UN-Konferenz, wo soll das dann thematisiert werden?" fragte Ahmadinejad nach Angaben der Nachrichtenagentur FARS.

Israel als rassistisches Regime bezeichnet
Mit seiner Rede am Montag hatte Ahmadinejad vor allem bei westlichen Staaten Empörung ausgelöst. Darin hatte er Israel mit Blick auf die Palästinenser als barbarisches und rassistisches Regime bezeichnet. Nach Beginn der Rede hatten westliche Delegierte unter Protest den Saal verlassen, darunter alle EU-Vertreter. Mehrere Staaten - darunter Deutschland und die USA - hatten ihre Teilnahme an dem UN-Treffen zuvor bereits abgesagt. Vertreter anderer Länder applaudierten dagegen während und nach Ahmadinejads Rede.

Nicht-Teilnehmer sollen Abschlussdokument unterzeichnen
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Nicht-Teilnehmer der Anti-Rassismuskonferenz in Genf aufgerufen, das Abschlussdokument zu unterzeichnen. Damit könnten die nicht teilnehmenden Staaten "ihr Engagement im Kampf gegen den Rassismus beweisen", erklärte HRW am Mittwoch. Zu den Nicht-Teilnehmern gehören unter anderen die USA und Deutschland. Sie hatten ihr Fernbleiben damit begründet, dass die Konferenz zu anti-israelischen Ausfällen missbraucht werden könne, wie sie vom iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad am Eröffnungstag formuliert wurden

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