Naher Osten
Ahmadinejad will Israel nach Alaska verlegen
05.10.2007
Der iranische Präsident will die Israelis nach Kanada oder Alaska umsiedeln. Gespräche über das Atomprogramm lehnt er weiter ab.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad hat ein weiteres Mal die "Verlegung" des gesamten Staates Israel vom Nahen Osten nach Nordamerika gefordert. "Kanada und Alaska haben derart große Landschaften, warum können die Israelis nicht einfach dorthin umgesiedelt werden und sich dort mit den jährlichen Zuwendungen von 30 bis 40 Milliarden Dollar eine neue Existenz aufbauen", sagte Ahmadinejad am Freitag bei einer anti-israelischen Demonstration in Teheran.
Vor zwei Jahren sollte Israel nach Österreich verlegt werden
Der
iranische Staatschef hatte schon vor zwei Jahren einen ähnlichen Vorschlag
zur "Entfernung des Staates Israel aus der islamischen Welt" unterbreitet.
Unter anderem hatte er gefordert, den neuen israelischen Staat auf deutschem
oder österreichischem Boden zu errichten. Im Rahmen der anti-israelischen
Demonstrationen am Al-Quds-Tag (Jerusalem-Tag), dem letzten Tag des
Fastenmonats Ramadan, stellte Ahmadinejad neuerlich das Ausmaß des Holocaust
in Frage. Der Iran "betrachtet Hitler und die Henker des Zweiten Weltkriegs
als schwarze und dunkle Gestalten", sagte er. "Aber die iranische Nation hat
eine Frage, und so lange es darauf keine klare und vernünftige Antwort gibt,
wird sie bestehen bleiben."
Will Palästina befreien
Ahmadinejad bekräftigte den
fortwährenden Widerstand seines Landes gegen Israel "bis zur Befreiung von
ganz Palästina". "Das iranische Volk und andere Völker werden nicht eher
ruhen, bis das gesamte palästinensische Territorium befreit ist", sagte er
in einer am Freitag im staatlichen Rundfunk ausgestrahlten Rede. An diesem
Tag demonstrieren die Iraner ihre Solidarität mit den Palästinensern. Die
Welt solle nicht glauben, dass der Iran oder andere Länder "ihre Hände von
der Kehle der Zionisten und ihrer Anhänger nehmen", sagte Ahmadinejad.
Zehntausende Iraner marschierten durch die Straßen der Hauptstadt und
skandierten "Tod für Israel".
Keine Verhandlungen über Atomprogramm
Ahmadinejad schloss
auch jegliche Verhandlungen über das "Recht auf Atomkraft" seines Landes
aus. "Das iranische Volk ist nicht dazu bereit, am Tisch zu sitzen und über
seine absoluten nuklearen Rechte zu diskutieren", sagte er. Frankreich hatte
wegen des umstrittenen Atomprogramms jüngst die Europäische Union (EU) zu
weiteren Sanktionen gegen den Iran aufgefordert. Die Vereinten Nationen
räumten Teheran vergangene Woche eine neue Frist bis November ein, um sein
Programm zur Urananreicherung auszusetzen.