Aufatmen
Al-Kaida-Geiseln in Mali wieder frei
22.04.2009
Vor drei Monaten wurden vier Mali-Touristen verschleppt. Nun sind sie frei.
Drei Monate nach ihrer Entführung im Grenzgebiet zwischen Mali und Niger sind am Mittwoch die pensionierte deutsche Lehrerin Marianne P., eine Schweizer Touristin und zwei kanadischen UN-Diplomaten im Norden Malis freigelassen worden, wie ein Regierungssprecher Malis in der Hauptstadt Bamako mitteilte.
Verschleppt am 22. Jänner
Die 77jährige Marianne P. war am
22. Jänner zusammen mit einem Ehepaar aus der Schweiz und einem Briten
verschleppt worden. Der Mann der Schweizerin und der Brite werden den
malischen Angaben zufolge weiter von den Entführern festgehalten. Die
Reisegruppe der Touristen befand sich auf der Fahrt von einem
Tuareg-Kulturfest im malischen Anderamboukane in die nigrische Hauptstadt
Niamey, als die Angreifer den Fahrzeugkonvoi im Grenzgebiet zum Niger
stoppten.
Vor anderthalb Monaten hatte sich der nordafrikanische Arm des Netzwerks Al Kaida zu der Entführung der Touristen bekannt. Die Entführer forderten zunächst die Freilassung von zwei in Mali festgehaltenen mauretanischen Komplizen. Einer von ihnen kam nach malischen Angaben aber bei einem Gefängniswechsel durch einem Verkehrsunfall ums Leben. Später wollten die Entführer ihre Geiseln gegen in Europa inhaftierte Islamisten austauschen.
Vor einem Monat hatten die malischen Behörden mitgeteilt, den Hauptverdächtigen im Fall der entführten Touristen festgenommen zu haben. Wenige Tage zuvor waren mindestens zwei Verdächtige gefasst worden, die in die Verschleppung der Deutschen verwickelt sein sollen.
UN-Sondergesandte
Die beiden Kanadier waren Mitte Dezember bei
einer Reise zu einer Goldmine westlich von Niamey entführt worden. Es
handelt sich um den UN-Sondergesandten für den Niger, Robert Fowler, und
seinen Mitarbeiter Louis Guay. Ihr aus Niger stammender Fahrer war am 21.
März freigekommen.
Mali hatte in den Entführungsfällen vermittelt. Staatschef Amadou Toumani Toure hatte Anfang April erklärt, den verschleppten Touristen gehe es gut. Seine Regierung habe ihnen sogar persönliche Dinge zukommen lassen.