Die belgische Polizei hat einen Komplott aufgedeckt: 14 Terroristen planten Selbstmord-Anschläge auf den EU-Gipfel.
14 Terroristen wollten offenbar den EU-Gipfel in Brüssel, an dem auch Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann und ÖVP-Außenminister Michael Spindelegger teilnehmen, in die Luft sprengen. Die belgische Polizei konnte laut dem Sender RTBF die Selbstmord-Attentate verhindern. Die Verdächtigen gehören dem Terror-Netzwerk Al Kaida an. Drei der Festgenommenen kamen erst kürzlich aus Afghanistan, wo sie sich für Attentate ausbilden ließen.
Die Ermittler hätten wegen des EU-Gipfels am Donnerstag und Freitag handeln müssen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Die Polizei habe 17 Anwesen in Brüssel und Lüttich durchsucht. Dabei seien Computer und anderes Beweismaterial, aber keine Waffen oder Sprengstoff beschlagnahmt worden.
Den Ermittlern zufolge schlossen sich vier Belgier Ende 2007 einer Gruppe an, die Verbindungen zur Extremistenorganisation Al Kaida unterhält. Mehrere Mitglieder, die die Kampfausbildung absolviert hätten, seien Anfang des Monats nach Belgien zurückgekehrt. Der als Selbstmordattentäter ausgewählte Mann habe für die Tat Grünes Licht erhalten und sich bereits von seinen nächsten Angehörigen verabschiedet. Der Mann hatte bereits ein Abschiedsvideo für seine Frau und Kinder aufgenommen, hieß es.
Verbindungen zu 9/11?
Die Festgenommenen gehören nach dem Bericht
der flämischen Zeitung "De Standaard" sämtlich dem Umfeld von Malika
al-Aroud an, der Witwe von Abdessatar Dahmane. Dahmane hatte kurz vor dem
Anschlag auf das New Yorker World-Trade-Center am 11. September 2001 den
gemäßigten Afghanen-Führer und Taliban-Gegner Ahmed Schah Massud mit einem
Selbstmord-Attentat getötet.
Die Regierung wertete die Festnahmen als nachträgliche Bestätigung für den erhöhten Terroralarm, den sie im vergangenen Jahr in der Weihnachtszeit ausgerufen hatte. "Ich nehme sehr ernst, was geschehen ist", sagte Premierminister Yves Leterme am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Der Zugriff sei wirkungsvoll gewesen und zeige, das manche Sicherheitsvorkehrungen wirklich nötig seien.