Der Selbstmordanschlag forderte mindestens elf Tote und mehrere Verletzte.
Bei einem Selbstmordanschlag islamischer Fundamentalisten auf ein Lager der Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU) in Somalia sind am Donnerstag Zeugen zufolge mindestens elf Menschen getötet worden. Die AU teilte zunächst lediglich mit, es gebe Verletzte. Die afrikanische Stiftung für Forschung und Medizin erklärte, die AU hätte um Hilfe für die Evakuierung von 15 Verletzten in "kritischem Zustand" gebeten. Die extremistische Gruppe Al Shaba bekannte sich zu dem Anschlag.
Selbstmord-Anschlag
Zwei Attentäter fuhren mit Wagen mit UN-Logo
in das Hauptlager der AU am Flughafen Mogadischu und sprengten sich in die
Luft. Das Attentat könnte ein Vergeltungsakt für die Liquidierung eines der
meistgesuchten Al-Kaida-Verdächtigen Afrikas am Montag gewesen sein. Ein
US-Spezialkommando hatte den Kenianer Saleh Ali Saleh Nabhan mit einer
Kommandoaktion getötet. Er befand sich in einem von Al Shabab kontrollierten
Dorf 250 Kilometer südlich der Hauptstadt. Er stand unter Verdacht, in einen
Bombenanschlag auf ein israelisches Hotel in Kenia im Jahr 2002 verwickelt
gewesen zu sein, bei dem zehn Kenianer und drei Israelis getötet worden
waren.
Nach seiner Liquidierung hatte Al Shabab Rache geschworen. Am Donnerstag sagte einer ihrer Sprecher: "Unsere 'heiligen Kämpfer' haben einen doppelten Selbstmordanschlag auf Lager der Friedenstruppen der Afrikanischen Union verübt."
Rebellengruppe
Die Rebellengruppe, der Verbindungen zu Al Kaida
nachgesagt werden, hat einen Franzosen in ihrer Gewalt. Frankreich müsse
seine Unterstützung für die Regierung in Somalia einstellen und die in dem
Land stationierten Friedenstruppen der Afrikanischen Union zum Abzug
zwingen, forderte Al Shabab am Donnerstag. Weiter solle Frankreich seine
Schiffe aus somalischen Gewässern abziehen und alle gefangenen Dschihadisten
freilassen.
Der entführte Franzose, ein Sicherheitsberater, wurde Mitte Juli zusammen mit einem Kollegen aus einem Hotel in Mogadischu verschleppt. Die Entführer kündigten damals an, sie wollten den beiden wegen Spionage und Verschwörung gegen den Islam den Prozess machen. Die beiden sollten somalische Sicherheitskräfte ausbilden. Einem Franzosen gelang inzwischen die Flucht.