Überfall
Anschlag auf israelische Botschaft in Mauretanien
01.02.2008
Die israelische Botschaft in Nouakchott ist ins Visier von Terroristen gelangt. Sechs bewaffnete Männer schossen auf das Gebäude.
Eine Gruppe bewaffneter Männer hat am Freitag die israelische Botschaft in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott angegriffen. Dabei sind laut einem Augenzeugen fünf Menschen verletzt worden. Nach Angaben des Augenzeugen Ali Fall war unter den Verletzten auch eine "ausländische Frau". Laut dem israelischen Botschafter Booz Bismuth wurde vom Botschaftspersonal aber niemand verletzt. Er betonte, das Gebäude sei zum Zeitpunkt des Angriffs in der Morgendämmerung leer gewesen.
In lange Gewänder und mit Turban gekleidet
Wie der
Augenzeuge berichtete, griffen insgesamt sechs mit Turbanen und
traditionellen langen Gewändern gekleidete Männer gegen 03.00 Uhr die
Botschaft an. Sie seien aus einem Fahrzeug gestiegen und zu Fuß in ein nahe
gelegenes Restaurant gegangen, berichtete Fall, der selbst Kunde in der
Gaststätte war. Nach wenigen Minuten hätten sie unter den lauten Rufen
"Allah ist groß!" begonnen, das Botschaftsgebäude zu beschießen. Nach einem
kurzen, heftigen Schusswechsel mit den mauretanischen Wachsoldaten hätten
sich die Angreifer wieder zurückgezogen.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks gab es in Nouakchott ein kurzes Feuergefecht mit den Wachleuten der diplomatischen Mission, dabei sei jedoch niemand verletzt worden. In der nahe gelegenen Bar habe es jedoch durch Schüsse fünf Verletzte gegeben. Botschafter Bismuth sagte im Rundfunk, dem Angriff sei eine große Demonstration gegen die israelische Blockade des Gaza-Streifens vorausgegangen. Es habe zuvor mehrere derartige Kundgebungen gegeben.
Diplomatische Beziehungen zu Israel
Mauretanien ist eines der
wenigen arabischen Länder, die diplomatische Beziehungen zu Israel haben.
Sie bestehen seit 1999. Mauretanien gehört als mehrheitlich islamisches Land
der Arabischen Liga an.
In dem nordwestafrikanischen Land hat es in den vergangenen Jahren nur vereinzelt Vorfälle mit terroristischem Hintergrund gegeben. Zu Weihnachten waren in Mauretanien aber vier französische Touristen von Bewaffneten erschossen worden. Mauretanische Behörden vermuten hinter dem Anschlag das Terrornetzwerk Al-Kaida im islamischen Maghreb. Wegen dieses Vorfalls und weiterer Terrordrohungen wurde die Rallye Dakar abgesagt.
"Allah ist groß"
Augenzeugen berichteten, an dem
nächtlichen Angriff seien etwa sechs Männer beteiligt gewesen, die mit dem
Ruf "Allah ist groß!" auf die Botschaft zugelaufen seien. Nach der
Schießerei mit den Wachleuten der Botschaft seien die Angreifer mit einem
Auto geflohen.