Ein Lieferwagen wurde auf dem Spielfeld in die Luft gesprengt.
Mindestens 88 Menschen sind am Freitag bei einem Selbstmordanschlag während eines Volleyballspiels im Nordwesten Pakistans ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere wurden nach Polizeiangaben verletzt. Mittlerweile seien alle Leichen aus den Trümmern geborgen, sagte der örtliche Polizeichef Ayub Khan. Der Attentäter habe seinen Sprengsatz in einem Wagen mitten auf dem Spielfeld in der Nähe der Ortschaft Lakki Marwat gezündet. Unter den Zuschauern seien viele Kinder und Senioren gewesen, sagten Behördenvertreter.
Die Dorfbewohner hatten den Angaben nach eine Anti-Taliban-Miliz gegründet und waren deshalb offenbar ins Visier des Attentäters geraten.
Miliz gegründet
Attentate auf Sportveranstaltungen in
Pakistan waren bisher äußerst unüblich. Allerdings haben die Taliban
kürzlich verstärkt Märkte und andere Orte attackiert, an denen sich viele
Zivilisten aufhalten. Aus Wut greifen seit geraumer Zeit deshalb immer mehr
Zivilisten zu Waffen und gründen Milizen, die den Taliban die Stirn bieten
sollen.
Seit Oktober sind Hunderte Menschen bei Anschlägen der Taliban ums Leben gekommen. Allein in dieser Woche wurden bereits 43 Pilger in der Stadt Karachi getötet. Das Leben in der Wirtschaftsmetropole stand am Freitag nahezu still und die Börse war geschlossen, nachdem Politiker und Geistliche als Protest gegen die Gewalt zu einem Generalstreik aufgerufen hatten. Bei einem Besuch in der Stadt im Südwesten des Landes sagte Innenminister Rehman Malik, die bewaffneten Gruppen schadeten Pakistan. "Sie sind Söldner. Sie sind Feinde Pakistans, sie sind Feinde des Islam."