Nun 127 Todesopfer

Anschlagserie in Bagdad geht weiter

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Wieder explodierten zwei Bomben in der irakischen Hauptstadt.

Einen Tag nach der blutigen Anschlagsserie in Bagdad haben überall im Land strenge Sicherheitsvorkehrungen geherrscht. Dennoch kam es am Mittwochvormittag zu zwei neuen Attentaten in der irakischen Hauptstadt, bei denen mindestens vier Menschen ums Leben kamen. Der eine Sprengsatz war nach Polizeiangaben in einem Mistkübel im sunnitischen Stadtteil Azamiyah versteckt und explodierte, als dort Straßenreiniger unterwegs waren. Zwei Straßenkehrer wurden getötet und drei Passanten verletzt.

Sondersitzung am Donnerstag
Ein weiterer Sprengsatz brachte einen Minibus zur Explosion. Hier wurden ebenfalls zwei Menschen getötet, elf weitere erlitten Verletzungen. Die Zahl der Todesopfer bei den Anschlägen auf Ministerien und Behörden stieg unterdessen auf mindestens 127. Das Parlament lud zwei ranghohe Sicherheitsbeamte zu einer Sondersitzung am Donnerstag vor, um sie zu befragen, warum die Sicherheitsvorkehrungen derartig versagt hätten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die jüngsten Bombenanschläge in Bagdad aufs Schärfste. Die Täter und Unterstützer müssten vor Gericht gebracht werden, forderte der Rat, dem derzeit auch Österreich angehört, in New York.

500 Verletzte
In Washington verurteilte das Weiße Haus die Anschläge vom Dienstag. Verantwortlich seien diejenigen, die sich nach der Verabschiedung eines Wahlgesetzes von dem demokratischen Prozess im Irak bedroht fühlten, sagte Regierungssprecher Robert Gibbs. Auch die syrische Regierung wandte sich "entschieden gegen die terroristischen Bombenanschläge". Die Beziehungen zwischen Syrien und dem Nachbarland Irak sind zunehmend gespannt, da die Regierung in Bagdad Damaskus vorgeworfen hat, Führungsmitgliedern der ehemaligen Baath-Partei von Saddam Hussein Unterschlupf zu gewähren.

Die Täter brachten am Dienstag mindestens drei Autobomben zur Explosion. Außerdem sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe einer Kontrollstelle der Polizei in die Luft. Ziele waren das neue Finanzministerium, das Arbeitsministerium und ein Gericht. Rund 500 Menschen wurden verletzt.

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