Die arabischen Staaten wollen auch Verbindungen mit der Opposition aufnehmen.
Die Arabische Liga hat sich bei ihrem Sondertreffen zum Libyen-Konflikt laut Diplomaten für eine Flugverbotszone über dem nordafrikanischen Land ausgesprochen. Die Vertreter der arabischen Staaten seien zudem dafür, Kontakte zur libyschen Opposition aufzunehmen, hieß es von Teilnehmern des Treffens in der ägyptischen Hauptstadt Kairo weiter.
22 Mitgliedsländer
An den Gesprächen nahmen zwölf Außenminister der Arabischen Liga und andere Vertreter der 22 Mitgliedsländer teil. Trotz seines vorübergehenden Ausschlusses aus der Organisation schickte auch Libyen zwei Gesandte, die aber nicht an den Beratungen teilnehmen durften. Vertreter des nationalen Übergangsrats der Gegner Gaddafi überreichten Mussa einen Brief, in dem der Nationalrat die Zustimmung zu einer Flugverbotszone forderte.
Um "Blutbad" zu beenden
Die Golfstaaten erklärten, eine Flugverbotszone prinzipiell zu unterstützen, um das "Blutbad" in Libyen zu beenden. Der irakische Delegierte der Arabischen Liga, Kais Assawi, sagte, ein Land sei "klar und deutlich" für diese Maßnahme. Zurückhaltender war die Position des libanesischen Gesandten. Sein Land werde sich in den Beratungen dem "arabischen Konsens" anschließen, sagte er. Jordanien wollte im Vorfeld des Treffens keine Stellungnahme abgeben.
Deutlich für eine Flugverbotszone sprach sich der Generalsekretär, Mussa, aus. "Es geht darum, mit einer Flugverbotszone dem libyschen Volk in seinem Freiheitskampf gegen ein zunehmend menschenverachtendes Regime beizustehen", sagte er dem "Spiegel". Dies sei eine "humanitäre Aktion", bei der auch die Arabische Liga "eine Rolle spielen" könnte. Von wem die Flugverbotszone durchgesetzt würde, richte sich nach der Beschlusslage im UN-Sicherheitsrat.
International herrscht Uneinigkeit über die Einrichtung einer Flugverbotszone. US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte am Samstag vor einem Besuch in Bahrain, die USA und ihre Verbündeten seien zwar zur Umsetzung einer solchen Maßnahme bereit. Allerdings frage er sich, ob diese "weise" sei.