EU-Bericht

Armut bedroht jedes fünfte Kind in Europa

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Die Kinderamut ist seit sechs Jahren unverändert hoch: Fast jedes fünfte Kind ist akut bedroht.

Rasche Besserung ist nach Angaben von Experten nicht in Sicht: Die Sozialminister der 27 EU-Staaten seien bisher nicht bereit, gemeinsame Zielwerte zur Armutsbekämpfung zu beschließen. Das erklärte die EU-Kommission bei der Vorlage ihres jüngsten Sozialschutz-Berichts am Montag in Brüssel.

Österreich unter EU-Schnitt
In Österreich liegt die Kinderarmut den Angaben zufolge mit 15 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Gleichzeitig haben Kinder hierzulande - wie auch in den meisten EU-Ländern - ein höheres Armutsrisiko als die Gesamtbevölkerung (13 Prozent). Nur in Dänemark, Finnland, Zypern und Deutschland stehen Kinder beim Thema Armut etwas besser da als der Rest der Bevölkerung; in Slowenien und Belgien ist das Risiko für beide Gruppen gleich hoch. Im EU-Durchschnitt seien 16 Prozent aller Bürger von Armut bedroht, während der Anteil bei Kindern 19 Prozent beträgt.

Im Jahr 2006 lebten laut EU-Bericht 19 Prozent aller europäischen Kinder in Familien, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in ihrem Land zur Verfügung hatten. Unterhalb dieser Schwelle beginnt für die EU das Armutsrisiko. Bis in die 90er Jahre seien vor allem alte Menschen von Armut bedroht gewesen, erläuterte ein Kommissionsbeamter. Seither seien besonders Kinder betroffen.

Sozialminister beraten
Die Sozialminister wollen sich am kommenden Freitag in Brüssel mit dem Bericht befassen. Das Papier enthält auch Angaben zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und zum Zugang armer Menschen zur Gesundheitsversorgung. Bürger mit geringem Einkommen gaben demnach häufiger als Besserverdienende an, dass sie nicht die nötige ärztliche Versorgung bekamen. Deutschland habe bei dieser Untersuchung nicht mitmachen wollen, hieß es aus der Kommission.

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