Rechte Verschwörungstheorie

Aufschrei in Italien: Agrarminister warnt vor "Bevölkerungsaustausch"

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''Migration ist nicht die Lösung für die demografischen Probleme Italiens'': Der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida, Schwager von Premierministerin Giorgia Meloni, warnt vor einem "Bevölkerungsaustausch" und sorgt damit für helle Empörung in der Opposition.

Migration sei nicht die Lösung für die demografischen Probleme Italiens, dessen Geburtenzahlen 2022 ein Rekordtief erreicht haben, sagte Lollobrigida.

"Der Weg besteht darin, ein Wohlfahrtssystem aufzubauen, das es den Menschen ermöglicht, zu arbeiten und Familien zu gründen. Wir dürfen nicht der Idee des ethnischen Ersatzes nachgeben: Die Italiener bekommen weniger Kinder, also ersetzen wir sie durch Ausländer. Das ist nicht der richtige Weg", sagte der Minister, Spitzenpolitiker der postfaschistischen Regierungspartei "Fratelli d Italia" (FdI - Fratelli d ́Italia) - und Großneffe der Schauspielerin Gina Lollobrigida -, bei einer Ansprache bei einem Gewerkschaftstreffen am Dienstag in Rom.

Oppositionschefin sieht Parallele zu 1930ern

Die Worte des Ministers wurden von der Opposition kritisiert. "Die Worte von Minister Lollobrigida sind ekelhaft, sie sind inakzeptabel für jemanden in seiner Position. Sie versetzen uns zurück in die 1930er-Jahre, es sind Worte, die den Beigeschmack von weißem Suprematismus haben. Ich hoffe, dass Meloni und die Regierung sich von diesen Äußerungen distanzieren werden", protestierte Oppositionschefin Elly Schlein.

"Ein Minister, der zu dem ernsten und zentralen Thema des Geburtenrückgangs die Pseudo-Doktrin der ethnischen Substitution beschwört, ist seines Amtes nicht würdig. Ich glaube, mehr gibt es nicht zu sagen. Ich schäme mich für ihn", schrieb der sozialdemokratische Senator Filippo Sensi auf Twitter.

So wenige Geburten wie zuletzt vor 162 Jahren

Italien verzeichnet die niedrigste Zahl an Geburten seit dem Jahr 1861. Wie das nationale Statistikinstitut (Istat) mitteilte, zählte das EU-Mitglied am 1. Jänner 2023 rund 58,851 Millionen Einwohner, 179.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Todesfälle betrug 713.000, die der Geburten 393.000, ein neuer historischer Tiefstand, erklärte Istat. Im Jahr 2022 sei die Zahl der Geburten zum ersten Mal seit der Einheit Italiens im Jahr 1861 unter 400.000 gesunken, teilte die Behörde weiter mit.

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