Ein hochrangiger türkischer Regierungsberater hat die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für die Ausschreitungen in Paris nach den tödlichen Schüssen auf drei Kurden verantwortlich gemacht.
"Das ist die PKK in Frankreich", schrieb Ibrahim Kalin, außenpolitischer Berater von Präsident Recep Tayyip Erdogan, am Sonntag zu einem Foto umgestürzter und brennender Autos auf Twitter.
"Die selbe terroristische Organisation, die Sie in Syrien unterstützen", fügte er offenbar in Anspielung auf die syrische Kurden-Miliz YPG hinzu. "Werden Sie weiterhin schweigen?"
This is PKK in France.
— İbrahim Kalın (@ikalin1) December 25, 2022
The same terrorist organization you support in Syria.
The same PKK that has killed thousands of Turks, Kurds & security forces over the last 40 years.
Now they are burning the streets of Paris.
Will you still remain silent?pic.twitter.com/5Tv72bPnnn
In Paris war es am Samstag am Rande einer friedlichen Demonstration von mehreren tausend Menschen zum Gedenken an die Todesopfer der Attacke vom Freitag zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen. Dabei wurden nach Behördenangaben 31 Polizisten und ein Demonstrant leicht verletzt. Elf Menschen wurden festgenommen.
Die PKK kämpft seit Mitte der 80er Jahre für mehr Rechte für die Kurden in der Türkei und gegen den türkischen Staat. Sie wurde in der Vergangenheit immer wieder für Anschläge in der Türkei verantwortlich gemacht. Sie wird von der Regierung in Ankara sowie den meisten westlichen Staaten, darunter die USA und die EU, als Terrororganisation eingestuft.
Die Miliz YPG wird von den USA und der EU hingegen nicht als Terrororganisation gewertet. Ankara hat die westlichen Regierungen wegen deren Unterstützung der YPG wiederholt scharf kritisiert. Die türkische Regierung sieht die YPG als syrischen Ableger der PKK an.
Am Freitag hatte ein 69-jähriger Franzose in der Nähe eines kurdischen Kulturzentrums in Paris drei Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Er wurde am Tatort in Polizeigewahrsam genommen, inzwischen befindet er sich in der Psychiatrie. Der kurdische Verband CDK-F beschuldigte den türkischen Staat und dessen Präsidenten Erdogan, für die Tat verantwortlich zu sein.