Einen Tag vor dem Auftritt Barack Obamas in Berlin hat es am Mittwoch möglicherweise einen Anschlagsversuch auf das Veranstaltungsareal gegeben.
Ein Autofahrer versprühte an der Siegessäule im Stadtteil Tiergarten, wo der US-Präsidentschaftskandidat am morgigen Donnerstag eine Rede halten will, rote Farbe und fuhr dann in Absperrgitter, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Fahrer wurde überwältigt und festgenommen. Möglicherweise ist Sprengstoff im Spiel, ein Bombenentschärfungskommando sei unterwegs.
Wild-West-Szenen in Berlin
Der Mann war mit seinem Daihatsu-Kleinwagen in den abgesperrten Bereich um die Siegessäule gefahren. Aus dem Kofferraum des Autos floss hellrote Farbe, die der Fahrer in Kreisen um den Großen Stern verteilte.
Die Sicherheitsleute versuchten das Fahrzeug mit Eisenstangen zu stoppen, während der Mann den anwesenden Fotografen Kusshändchen zuwarf. Als der Fahrer schließlich anhielt und ausstieg, wurde er von den Sicherheitsleuten überwältigt. Bei dem Mann handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 40-jährigen Baden-Württemberger. Er sei festgenommen worden und werde vernommen. Ein politischer Hintergrund der Tat werde zunächst nicht angenommen, sagte der Polizeisprecher.
Der Auftrittsort des demokratischen US-Präsidentschaftsbewerbers an der Siegessäule ist weiträumig abgesperrt, weil zehntausende Zuhörer erwartet werden. Bis auf den Bereich unmittelbar vor der Bühne, wo Kontrollen angekündigt sind, soll der Auftritt des Senators aus Illinois frei zugänglich sein.
Einen ähnlichen Zwischenfall hatte es während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gegeben, als ein Mann mit seinem Wagen am Brandenburger Tor die Absperrungen zur gut besuchten Fanmeile durchbrechen wollte.