Über 300 Opfer

Baby bei israelischem Angriff getötet

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Schon über 300 Menschen starben seit Beginn des Einsatzes am Samstag, unter ihnen auch ein Baby. Der Grenzbereich des Gaza-Streifens wurde zum Sperrgebiet erklärt.

Die israelische Luftwaffe hat am Montagmorgen ihre Angriffe im palästinensischen Gaza-Streifen fortgesetzt. Ein Militärsprecher bestätigte, die Operation "Gegossenes Blei" gehe weiter. Der israelische Rundfunk meldete, in der Nacht habe die Luftwaffe etwa vierzig Angriffe auf Hamas-Ziele in dem Küstengebiet durchgeführt. Israel will damit den Raketenbeschuss seiner Grenzorte aus dem Gaza-Streifen unterbinden.

Baby tödlich getroffen
Bei den israelischen Luftangriffen im Gaza-Streifen sind in der Nacht auf Montag nach palästinensischen Angaben auch sechs Kinder getötet worden. Krankenhausmitarbeiter in Gaza teilten mit, vier Mädchen aus derselben Familie im Alter als die israelische Luftwaffe eine Moschee in der Nähe ihres Hauses angriff. Unter ihnen soll sich auch ein 14 Monate altes Baby befinden. Zwei Buben seien bei einem Angriff in Rafah im Süden des Gaza-Streifens ums Leben gekommen.

Bei den seit Samstag durchgeführten Bombardements wurden nach neuen Angaben der Rettungskräfte im Gaza-Streifen 310 Menschen getötet und 1420 weitere verletzt.

Ein palästinensischer Attentäter hat am Montag in einer israelischen Siedlung im Westjordanland drei israelische Siedler mit einem Messer verletzt. Eine israelische Armeesprecherin teilte mit, ein weiterer Siedler habe in Kiryat Sefer bei Ramallah auf den Angreifer geschossen und diesen offenbar getötet. Die drei Israelis hätten leichte bis schwere Verletzungen davongetragen.

Aufruf zu Waffenstillstand
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief Israelis und Palästinenser erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Streifen auf. Er bekräftigte seine Forderung an Israel, Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung durchzulassen. China forderte Israel auf, seinen Militäreinsatz sofort einzustellen. Der chinesische Vizepremier Li Keqiang erklärte am Montag, die Regierung Peking sei "schockiert und ernstlich besorgt" über die gefährliche Entwicklung, es müssten "realistische Maßnahmen" zur Verminderung der Spannungen ergriffen werden.

Israelische Medien berichteten am Montag unter Berufung auf palästinensische Kreise, bei den Angriffen im Gaza-Streifen sei auch der vor zweieinhalb Jahren verschleppte israelische Soldat Gilad Shalit verletzt worden. Aus israelischen Sicherheitskreisen hieß es, man halte dies nicht für glaubwürdig. Shalit sei eine "Trumpfkarte" für Hamas, die Organisation werde alles tun, um ihn am Leben zu erhalten.

Grenzbereich ist Sperrgebiet
Israel hat den Grenzbereich zum Gaza-Streifen zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Die Maßnahme könnte als Vorbereitung zu einer umfassenden Bodenoffensive dienen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte am Montag in Jerusalem mit, der gesperrte Korridor habe eine Breite von zwei bis vier Kilometern und solle israelische Zivilisten vor palästinensischen Raketen schützen. Das Sperrgebiet sei weder für Zivilisten noch Journalisten zugänglich.

Die israelische Luftwaffe hat am Montag auch den Sitz des Innenministeriums in Gaza unter Beschuss genommen. Zudem wurde nach Hamas-Angaben bei einem Luftangriff ein Laborgebäude der Islamischen Universität in Gaza zerstört. Eine Sprecherin der israelischen Armee erklärte, die Einrichtung sei von der Hamas zur Entwicklung von Waffen und Sprengstoff genutzt worden.

Hamas zu Waffenruhe mit Israel bereit
Die Palästinenser-Organisation Hamas ist nach Angaben der Organisation Islamischer Staaten (OIC) (auch ICO) zu einer neuen Waffenruhe mit Israel bereit. Voraussetzung sei, dass Israel seine Luftangriffe stoppe und die Blockade des Gaza-Streifens beende, teilte der senegalesische OIC-Vorsitz am Montag mit. Im Gegenzug wolle die Hamas die Einhaltung der Waffenruhe auf palästinensischer Seite überwachen. Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal habe einem entsprechenden Vorschlag von Staatspräsident Abdoulaye Wade in einem Telefonat zugestimmt, teilte das senegalesische Außenministerium am Montag in Dakar mit.

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