Es ist ein bittere Abrechnung: Die scheidenden Parteigranden Beckstein und Huber geben Stoiber die Schuld an ihrer Niederlage.
Der scheidende CSU-Vorsitzende Huber und der scheidende bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein haben ihren Vorgänger Edmund Stoiber für die schwere Wahlniederlage mitverantwortlich gemacht. Huber sagte der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag, Stoiber sei mit seiner Reformpolitik über das Ziel hinausgeschossen. Der Wahlsieg der CSU 2003 sei so hoch ausgefallen, dass es schwierig gewesen sei, damit umzugehen. "Übermut und Überheblichkeit werden abgestraft", sagte Huber. Zudem habe die Zögerlichkeit Stoibers bei seinen persönlichen politischen Plänen negative Auswirkungen gehabt.
Auch Beckstein kritisierte, dass die Zeit zwischen der Rücktrittsankündigung Stoibers und der Amtsübergabe mit neun Monaten zu lange gedauert habe. Als größten Fehler seiner Amtszeit bezeichnete er es in der "Passauer Neuen Presse", sich nicht genügend von Stoiber abgesetzt zu haben. Er hätte die massiven politischen Korrekturen deutlicher kennzeichnen müssen, sagte Beckstein.
Huber hatte am Dienstag als Konsequenz aus der Schlappe bei der Landtagswahl seinen Rücktritt erklärt. Beckstein war ihm gestern Mittwoch gefolgt. Beckstein deutete an, dass massiver Druck aus der CSU-Landesgruppe im Bundestag Auslöser für seinen Rücktritt war. "Erst kamen aus Berlin massive Rücktrittsforderungen, dann aus Parteiverbänden", sagte Beckstein.