Die wichtigsten Politiker und zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt strömen in die deutsche Hauptstadt.
In der deutschen Hauptstadt Berlin haben am Wochenende die ersten Feiern zum Fall der Mauer vor 20 Jahren begonnen. Tausende Menschen strömten am Samstag an die Nahtstelle der einst geteilten Stadt zwischen Reichstag und Potsdamer Platz, wo als symbolischer Nachbau der Mauer 1000 riesige Dominosteine stehen.
Riesige Politparty
Am Sonntag empfing Deutschlands Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) den früheren sowjetischen Staats- und Parteichef
Michail Gorbatschow. Höhepunkt ist am Montag ein Fest der Freiheit im
Gedenken an den 9. November 1989. Staats- und Regierungschefs aller
EU-Mitgliedsstaaten sowie US-Außenministerin Hillary Clinton und der
russische Präsident Dmitri Medwedew werden dazu erwartet.
Ein Stück Zeitgeschichte
Als "glücklichsten Tag der
jüngeren deutschen Geschichte" bezeichnete Merkel den 9. November
1989 in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft im Internet. Berlins Regierender
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erklärte die Hauptstadt zur ersten
Adresse für all jene Menschen, die den "Traum der Freiheit"
leben wollten. "Hier ist Geschichte spürbar und lebendig",
sagte Wowereit. "Die Friedliche Revolution und der Fall der Mauer vor
20 Jahren haben den Weg für einen beispiellosen Wandel Berlins freigemacht."
1.000 Dominosteine
Menschen aus der ganzen Welt eroberten
unterdessen die Stadtmitte. Die Hotels in der Hauptstadt sind so gut wie
ausgebucht. Am Samstag zogen Zehntausende an das Reichstagsufer zum
symbolischen Nachbau der Mauer aus 1000 Dominosteinen. Die etwa zweieinhalb
Meter hohen und für die Passanten versperrten Klötze sollen die Stadt
vorübergehend wieder in Ost und West teilen.
"Mauern können fallen"
Am Montag werden die
umstürzenden Steine an das Ende der Mauer erinnern. Sie seien Symbol dafür,
dass Mauern fallen könnten, "nicht nur in Deutschland, sondern auf
der ganzen Welt", sagte Wowereit bei der Enthüllung des ersten
Dominosteins.
Gedenken an Mauertote
Viele Berliner erinnerten auch an die Zeit
vor der Grenzöffnung. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper,
übergab im Mauerpark der Öffentlichkeit die ersten Gedenkstelen für die
Grenztoten. "Den Opfern von Mauer und Schießbefehl sind wir es
schuldig, sie nicht zu vergessen", sagte Momper. In den kommenden
Jahren sollen weitere Stelen für die mindestens 136 Mauertoten zwischen 1961
und 1989 aufgestellt werden.