Berlusconi: "Ich bin wieder zurück"
Neun Jahre nach seinem Ausschluss aus dem Senat infolge seiner Verurteilung wegen Steuerbetrugs kehrt Italiens viermaliger Regierungschef Silvio Berlusconi wieder ins Parlament zurück. "Hier bin ich wieder im Senat: Ich habe soeben den Papierkram für die Registrierung erledigt. Morgen werde ich bei der ersten Sitzung dieser 19. Legislaturperiode im Senat anwesend sein", erklärte Berlusconi am Mittwoch in sozialen Netzwerken.
Dabei postete der 86-jährige Medientycoon ein Foto, auf dem er Dokumente für die Akkreditierung als Senator unterzeichnet. Berlusconi wurde bei den Parlamentswahlen am 25. September für seine konservativen Partei Forza Italia in einem Wahlkreis in der lombardischen Stadt Monza in den Senat gewählt.
Berlusconis Forza Italia kam bei den Wahlen nur auf enttäuschende 8,3 Prozent der Stimmen. Aber die Forza Italia ist nun fast so stark wie die verbündete rechtspopulistische Lega, die im koalitionsinternen Konkurrenzkampf mit den "Brüder Italiens" (FdI - Fratelli d ́Italia) von Giorgia Meloni stark an Stimmen eingebüßt hat und auf neun Prozent abstürzte. In der Koalition mit der Rechtskonservativen Meloni an der Spitze will Berlusconi, dessen Partei der Europäischen Volkspartei (EVP) angehört, eine Vermittlungsfunktion mit Brüssel einnehmen.
Der Medienmogul war vier Mal im Zeitraum zwischen 1994 und 2011 italienischer Regierungschef. Er ist der einzige Ministerpräsident seit dem Zweiten Weltkrieg in Italien, dem es gelang eine ganze fünfjährige Legislaturperiode zu regieren. Seine zweite Regierung zwischen 2001 und 2006 war das langlebigste Kabinett in Italiens republikanischer Geschichte. Seine vierte Regierung stürzte 2011 in Folge einer Reihe von Sexskandalen und der Verurteilung Berlusconis wegen Steuerbetrugs. 2013 wurde er wegen seiner Verurteilung wegen Steuerbetrugs zu vier Jahren Haft aus dem Senat in Rom ausgeschlossen.
Auch Berlusconis 32-jährige Lebensgefährtin, Marta Fascina, schaffte in einem sizilianischen Wahlkreis den Sprung in die Abgeordnetenkammer. Die Süditalienerin war bereits in der vergangenen Legislaturperiode Abgeordnete in Rom.