"Ich laufe nicht weg"

Berlusconi fühlt sich "ausspioniert"

22.01.2011

Der italienische Premier schließt einen Rücktritt dezidiert aus.

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Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat am Samstag seine feste Absicht bekräftigt, trotz der Affäre um minderjährige Prostituierte in seiner Mailänder Villa nicht das Handtuch zu werfen. "Ich laufe nicht weg und trete nicht zurück", betonte Berlusconi vor Anhängern seiner Mitte-Rechts-Partei PdL "Popolo della liberta" (Volk der Freiheit). Der 74-Jährige warf den Justizbehörden illegale Abhörmethoden vor. Es sei unerhört, dass ein Premierminister bespitzelt werde. Er habe ein Recht auf Privatsphäre, sagte der Regierungschef.


"Komplott" der Justizbehörden

"Ist es normal, dass ein Premierminister in einer Demokratie derart ausspioniert wird?", fragte Berlusconi empört. Er beschuldigte seinen Widersacher Gianfranco Fini, für das "Komplott" der Justizbehörden gegen ihn mitverantwortlich zu sein.

Italiens stärkste Oppositionskraft PD (Demokratische Partei) bekräftigte inzwischen ihre Forderung nach einem Rücktritt Berlusconis, dem die Mailänder Justizbehörden Amtsmissbrauch und Beihilfe zur Prostitution vorwerfen. "Mit Berlusconis Rücktritt würde man den Weg zu Neuwahlen ebnen, die wir gewinnen werden", erklärte PD-Chef Pierluigi Bersani nach Angaben italienischer Medien am Samstag. Er sei bereit, als Oppositionsführer am Wahlkampf teilzunehmen.

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