Patrizia D'Addario erneuert ihre Aussagen zum Liebesleben Berlusconis.
Die Escort-Lady Patrizia D'Addario, die nach eigenen Angaben mit Italiens Premierminister Silvio Berlusconi einen bezahlten Abend in dessen römischer Residenz verbrachte, sorgt weiter für Aufsehen. In Berlusconis Residenz verkehrten neben ihr weitere Callgirls, berichtete D'Addario in einem Video-Interview mit der spanischen Tageszeitung "El Pais". Berlusconi habe zu seinen Partys einen regelrechten "Harem" eingeladen, berichtete die 42-jährige Süditalienerin, die sich zum ersten Mal in einem TV-Interview zeigte.
Nacht zusammen verbracht
Die 42-Jährige attackierte Berlusconi,
der behauptet hatte, sie nicht zu kennen. "Es ist unmöglich. Wir haben zwei
Tage zusammen verbracht. Beim ersten Mal hatte er mir versprochen, mir bei
einem Bauprojekt zu helfen. Er wollte, dass ich die ganze Nacht lang bei ihm
bleibe, doch ich lehnte ab. Bei einem zweiten Mal verbrachte ich die ganze
Nacht bis zum Frühstück bei ihm und jetzt sagt er, dass er mich nicht
kennt?", fragte D'Addario.
Partys und Prostitution
Die Affäre rund um Partys und
Prostitution, die Berlusconi seit Wochen unter Druck setzt, wurde von
D'Addario ausgelöst. Sie hatte vor drei Wochen in einem Interview und vor
den Ermittlern berichtet, dass
sie im vergangenen Herbst gemeinsam mit dem mit Berlusconi befreundeten
Unternehmer Giampaolo Tarantini zu zwei Partys in Berlusconis Privatresidenz
Palazzo Grazioli eingeladen worden war. Dafür seien ihr 2.000 Euro
versprochen worden. Da sie bei Berlusconi nicht übernachtet hatte, wurden
ihr angeblich nur 1.000 Euro gezahlt. Ein zweites Mal habe sie bei
Berlusconi die Nacht verbracht, aber dafür kein Geld bekommen.
D'Addario berichtete, sie habe ein Video in Berlusconis Schlafzimmer im prunkvollen Palazzo Grazioli in Rom aufgenommen, das sie den Ermittlern als Beweis ihrer Aussagen übergegeben habe. Weitere vier junge Frauen, die zu Berlusconis Partys eingeladen worden waren, wurden von der Staatsanwaltschaft vernommen. D'Addario berichtete, sie sei über Berlusconi enttäuscht, weil er ihr Hilfe in Zusammenhang mit der Genehmigung für den Bau von Wohnungen auf einem Grundstück ihrer Familie versprochen hatte, aber sein Wort nicht gehalten habe.
Abgehörte Telefongespräche hätten ergeben, dass der Unternehmer Tarantini den Beschäftigten eines Begleitdienstes Geld dafür gegeben habe, dass sie die Nacht auf Berlusconis Anwesen in Rom und auf Sardinien verbrachten. Die Staatsanwaltschaft will jetzt feststellen, ob Tarantini öfters junge Frauen an einflussreiche Persönlichkeiten vermittelt habe.