Silvio Berlusconi kommt nicht zur Ruhe. Immer neue Details aus seinem Privatleben kommen ans Licht der Öffentlichkeit.
Kein Tag ohne Enthüllungen, das gilt auch an diesem Wochenende. Längst geht es nicht mehr um Noemi, die gerade volljährige Schülerin aus Neapel, deren Nähe zu Berlusconi wochenlang Schlagzeilen machte. Die Damen heißen jetzt Patrizia D'Addario und Barbara Montereale, und sie stammen nicht aus Neapel, sondern aus der Adria-Stadt Bari.
Die hübsche Barbara will von Berlusconi einen Umschlag mit 10.000 Euro geschenkt bekommen haben, ohne dass von Sex die Rede gewesen sei. Die linksliberale Zeitung "La Repubblica", Speerspitze beim Aufdecken all der Schwächen des Milliardärs und Medienmoguls, schreibt über versteckt gemachte Tonbandaufzeichnungen: Darin soll der Premier eine Dame, angeblich die 42-jährige Patrizia, einladen, "im großen Bett" auf ihn zu warten. Er werde jetzt duschen gehen und einen Bademantel anziehen. Es ist die Nacht der US-Präsidentenwahl.
Barbara Montereale
Offenherzig hatte Patrizia D'Addario zuvor erzählt, der mit dem Regierungschef befreundete Unternehmer aus Bari habe ihr 2.000 Euro versprochen, wenn sie an einer Party in Berlusconis Residenz in Rom teilnehme. Und da sie beim ersten Mal nicht dort genächtigt habe, sei ihr nur die Hälfte ausgezahlt worden. Was davon wirklich stimmt, ist schwer zu sagen, da nichts offiziell bekannt wird. Aus der Opposition tönt indessen der Ruf nach Berlusconis Rücktritt, denn er sei "erpressbar" und schade dem Land. Auch Kirchenmänner in Italien äußern sich kritisch.
Kein Rücktritt
Silvio Berlusconi, der wegen seinen
Bekanntschaften mit jungen Frauen arg unter Druck geraten ist, bestreitet
Rücktrittsabsichten. Trotz der Diskussion rund um Partys, an denen sich
bezahlte Frauen beteiligt haben sollen, werde er seine Demission nicht
einreichen, im Gegenteil er plane ein Kabinettstreffen, um ein neues
Regierungsprogramm für das nächste Jahr vorzustellen, sagte der
Premierminister nach Angaben italienischer Medien.