Der italienische Ministerpräsident will seine Skandal-Villa verkaufen.
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der zuletzt wegen Skandalen rund um sein Privatleben international für Schlagzeilen gesorgt hat, will ein neues Leben in größerer Zurückgezogenheit beginnen. Der Regierungschef will sich nicht nur von seiner Luxusvilla auf Sardinien trennen, das wegen der dort veranstalteten Partys mit jungen Frauen ins Rampenlicht geraten ist, sondern auch eine Bußwallfahrt nach San Giovanni Rotondo zum Heiligtum von Padre Pio unternehmen. Dies hätten nahe Freunde des Politikers verlauten lassen, berichtete die italienische Tageszeitung "La Repubblica". Der süditalienische Kapuzinermönch Padre Pio ist quasi Italiens "Nationalheiliger".
Berlusconi verbrachte den 53. Geburtstag seiner Frau Veronica Lario am Sonntag in Einsamkeit. Bei deren Geburtstagsfeier in Mailand sei er nicht willkommen gewesen. Veronica Lario hatte nach den Veröffentlichungen über Eskapaden des 72-jährigen Premiers die Scheidung eingereicht.
200 Mio Euro-Villa
Der milliardenschwere Medienunternehmer
Berlusconi könnte bald seine Luxusvilla auf Sardinien verkaufen. "Nach all
dem, was geschehen ist, fühle ich mich dort nicht mehr zu Hause", wurde
Berlusconi von der römische Tageszeitung "La Repubblica" zitiert. Die Villa
Certosa in der renommierten Badeortschaft Porto Rotondo an der sardischen
Costa Smeralda wird mit 200 Millionen Euro bewertet. Eine Summe, die sogar
für reiche russische Oligarchen als hoch gilt.
Die Villa hat einen 50 Hektar großen Park mit exotischen Pflanzen, um die sich Berlusconi selbst kümmert. Der Ministerpräsident könnte die Villa der Region Sardinien schenken, sollte er keinen Käufer finden, berichtete "La Repubblica".
Nach der Skandalserie will Berlusconi auf einen Sommerurlaub auf Sardinien verzichten und in die vom Erdbeben im April zerstörte Region Abruzzen ziehen. "Ich suche eine Wohnung in L'Aquila im August, um die Fortschritte beim Wiederaufbau zu überwachen", berichtete Berlusconi auf einer Pressekonferenz nach Ende des G-8-Gipfels in L'Aquila vergangene Woche. Gerüchten zufolge hat der Ministerpräsident bereits ein Bauernhaus außerhalb von L'Aquila gekauft.