Das Staatsbankett für Berlusconi im Weißen Haus wurde zum Theaterstück. Er wurde ausgelacht, als er aus Versehen Bushs Pult zerlegte.
Ungewohnte Heiterkeit hat ein Staatsbankett für Silvio Berlusconi im Weißen Haus begleitet. Als der Ministerpräsident aus Rom zu einem Toast auf die amerikanisch-italienische Freundschaft ans Rednerpult ging, stieß er so unglücklich dagegen, dass das Möbelstück auseinanderfiel.
Mit einem breiten Lächeln nahm Berlusconi die Pultauflage mit dem Mikrofon in die Hand und ging damit auf seinen Gastgeber George W. Bush zu. Die Gäste im "State Dining Room" brachen in Gelächter und Applaus aus, während Berlusconi elegant über die Panne hinwegging und erklärte: "Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass wir immer Freunde sein werden."
"Prima Donna" sorgt für Gelächter
Die
italienischen Gäste hatten auch ihr Vergnügen, als Bush ihnen
Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi vorstellte - als erste Frau im Amt des "Speakers"
im Repräsentantenhaus. Diese Erklärung wurde dann gleich wortgetreu
übersetzt mit "Prima Donna". Das fand auch die Spitzenfrau
der Demokraten lustig, die den Lapsus mit einem Kichern quittierte.
Ernste Themen
Umso ernster ging es zu, als Bush und Berlusconi
zuvor über die Finanzkrise sprachen. "Das sind harte Zeiten für
unsere Volkswirtschaften", sagte Bush. Amerika werde eng mit anderen
Staaten zusammenarbeiten, um die richtigen Antworten auf die Krise zu geben.
Berlusconi, der direkt vom Pariser Krisengipfel der Euro-Staaten nach
Washington kam, stellte dessen Beschlüsse vor und sagte, damit sei alles
getan, um Schaden von der allgemeinen Wirtschaft abzuwenden.
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