Spaniens Kabinett gehören neun Frauen an - für Silvio ist Madrid "zu rosa". Mit seiner Äußerung erntet Berlusconi heftige Kritik.
Kaum sind die italienischen Wahlen geschlagen, hat Wahlsieger Silvio Berlusconi zielsicher das erste politische Fettnäpfchen ausgemacht und auch nicht ausgelassen - mit abfälligen Bemerkungen über die Anzahl von Frauen im spanischen Kabinett. Die spanische Regierung sei "zu rosa", sagte Berlusconi Radio Monte Carlo am Dienstag. In Italien sei das nicht möglich, weil es mehr Männer in der Politik gebe und es schwer sei, qualifizierte Frauen zu finden.
Die spanische Zeitung "El Pais" zitierte Berlusconi zudem im Hinblick auf die zahlreichen Ministerinnen im Kabinett von Jose Luis Rodriguez Zapatero: "Er wird Probleme haben, sie zu leiten." Aber Zapatero wolle "es ja wissen."
Empörung in Spanien
Elena Valenciano von den spanischen
Sozialisten reagierte empört. Berlusconi solle sich ein Beispiel an Zapatero
nehmen. "In Italien gibt es genauso wie in Spanien genügend gut ausgebildete
und intelligente Frauen, die in der Lage sind Minister- oder andere
Regierungsposten zu übernehmen", erklärte sie. "Das würde der Politik und
der Gesellschaft in Italien gut tun." In Zapateros neuer Regierung sitzen
neun Frauen, die damit erstmals in der Geschichte die Mehrheit stellen. Auch
das Verteidigungsressort wird zum ersten Mal von einer Frau geleitet.